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Gedanken, Erkenntnisse, Ratschläge




Gedanken, Erkenntnisse, Ratschläge

Gedanken/Überlegungen
Nach meiner getroffenen Therapieentscheidung habe ich mich dem Gebiet der Diagnostik zugewandt, da gemäß meinen gemachten Erfahrungen auf diesem Gebiet Verbesserungen notwendig sind.
Heute wird fast ausschließlich die invasive Stanzbiopsie zum Krebsnachweis durchgeführt. Meine Empfehlung ist, bei Verdacht zur Erstdiagnose die nicht invasive Feinnadelaspirationsbiopsie (Abkürzung FNAB) zu machen, die im Prinzip wie eine Tastuntersuchung abläuft und schmerzfrei und unblutig ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Und das viel Interessantere sind die wichtigen Informationen, die aus der Auswertung der FNAB in Form der DNA-Ploidie gewonnen werden. Es werden folgende Klassifizierungen unterschieden:
1. Peridiploide Verteilung
In der grafischen Darstellung hat diese DNA-Verteilung einen Häufigkeitsgipfel bei n= 2 und entspricht einer guten Prognose.
2. Peritetraploide Verteilung
Diese hat in der grafischen Darstellung einen zweiten oder nur einen Häufigkeitsgipfel im verdoppelten Bereich n = 4 und entspricht noch einer relativ guten Prognose aber schon deutlich ungünstiger als eine peridiploide Verteilung, wie wir weiter unten sehen werden.
3. X-ploide Verteilung
Diese hat einen Häufigkeitsgipfel außerhalb der peridiploiden und der peritetraploiden Bereiche und entspricht nicht mehr einer so guten Prognose.

4. Multiploide Verteilung
Diese hat mehrere Häufigkeitsgipfel außerhalb der peridiploiden und der peritetraploiden Bereiche und entspricht einer schlechten Prognose.
Zwischen diesen 4 Stufen gibt es fließende Übergänge und die beiden letzten werden oft begriffsmäßig als DNA aneuploid zusammengefasst.
Die Gemünder Ersatzkasse GEK bietet über diese Thematik für Interessierte drei Downloads an
und
Prostatakrebs   gibt es leider nach der Fusionierung mit der BEK nicht mehr als Download

und

Der Typ der DNA-Ploidie gibt Aufschluss über den Erfolg einer kurativen Therapie, wie Frau Dr. Maria Pretorius vom University Hospital, Oslo/Norway mit ihrer Studie zeigt. An Patienten mit lokalem Karzinom, die sich einer Prostatektomie unterzogen hatten, wurde die Rezidiventwicklung beobachtet und ist im nachfolgenden Diagramm dargestellt:


Das Diagramm zeigt das Ergebnis von Patienten mit Gleason Score 7 in Abhängigkeit von der DNA-Ploidie. Das pathologische Ergebnis aus der Stanzbiopsie mit Gleason Score 7 gibt keinen Aufschluss, warum ein Patient ein Rezidiv erleidet, und der andere Patient geheilt ist. Erst die DNA-Ploidie bringt diese Information und zeigt damit ihre Überlegenheit für die Prognose. Weiter wird ersichtlich, dass mit aneuploider Verteilung eine Heilung unwahrscheinlich ist und auch mit peritetraploider Verteilung die Aussichten nur etwas über 50 % sind.
Dies ist aber keine neue Erkenntnis. Bei meinen Recherchen bin ich auf eine Studie aus 1990 der Mayo Clinic gestoßen. 261 Männer mit lokalem Karzinom hatten sich einer Prostatektomie unterzogen. Zehn hatten eine aneuploide Verteilung und bei allen ist ein Rezidiv aufgetreten. Bei diploid trat bei 15 % und bei tetraploid bei 22 % ein Rezidiv auf.
Alle diese Männer mit aneuploider Verteilung durchlaufen die Prostatakrebs-Karriere mit

-      Prostatektomie
-      Bestrahlung des Rezidivs
-      Hormonbehandlungsversuch des wiederkehrenden Rezidivs
-      Chemo nach erfolgloser Hormonbehandlung
-      Danach …..
Diese unnütze Tortur ist mit der Bestimmung der DNA-Ploidie vermeidbar, um sich bei dieser Diagnose aussichtsreicheren Therapien wie z.B. Schwerionen/Protonenbestrahlung zu zuwenden.
Auf Anregung des BPS-Vorsitzenden, Günter Feick, habe ich Anfang 2008 einen interdisziplinären Arbeitskreis im BPS/KISP Forum gegründet, um Informationen über den Nutzen der DNA Zytometrie für Prostatakrebs zu eruieren. Im Rahmen dieser Recherchen wurden vierzig Urologische Zentren angeschrieben und um ihre Stellungnahme gebeten, welchen Einfluss die DNA-Ploidie auf ihre Entscheidung für Therapie und Prognose hat. Der Tenor der Antworten war: Die DNA-Ploidie ist für unsere Entscheidung nicht relevant.
Ich habe mich gefragt, ob solche Antworten von Chefärzten unter der Rubrik dumm/arrogant, da ihnen die Arbeiten auf diesem Gebiet von Wissenschaftlern wie die Professoren Tribukait und Böcking bekannt sein sollten, oder unter menschenverachtend, da die Ergebnisse der DNA-Ploidie den erfolgreichen
Wirtschaftsbetrieb Urologisches Zentrum wegen geringerer Zahl von Operationen oder Bestrahlungen stören, einzuordnen sind.
Weiter bringt die DNA-Ploidie wertvolle Informationen zur Hormontherapie. Prof. Tribukait hat grundlegende Untersuchungen durchgeführt über lange Zeiträume mit dem Ergebnis, dass bei peritetraploide und aneuploide Verteilung eine Hormontherapie zu einer Lebensverkürzung im Vergleich zum Abwarten ohne Therapie führt und bei peridiploider Verteilung haben 14 Jahre Beobachtungszeit nicht ausgereicht, einen Vorteil der Hormonbehandlung nachzuweisen. Diese Erkenntnisse kümmern aber die meisten Urologen/Onkologen nicht, und bei fortgeschrittenem Prostatakrebs mit wahrscheinlich aneuploider oder vielleicht noch peritetraploider Verteilung wird unbedenklich Hormonblockade verordnet, wovon die Patienten meistens über PSA-Absenkung nur ein paar Monate profitieren, also die Therapie unter Makulatur einzuordnen ist.
In Deutschland war die Dreifachhormonblockade als Ersttherapie für lokalen Prostatakrebs mit dem Ziel, den Krebs in eine chronische Erkrankung wie Bluthochdruck zu überführen, eine gewisse Zeit populär. Das Erstaunliche war, dass diese Therapie nicht von Urologen kam, sondern PK-Betroffene diese in USA (Dr. Leibowitz) entdeckt hatten und über Mundpropaganda, Selbsthilfeorganisationen und Internet die DHB bei uns in Deutschland ihre Verbreitung fand.
Auch ich bin dem Populismus eines Dr. Leibowitz erlegen und habe als Ersttherapie die DHB gewählt. Erst mit dem Ergebnis meiner DNA-Ploidie, nämlich einer peritetraploiden Verteilung, habe ich mich kritisch mit der Hormontherapie auseinander gesetzt und bin, wie ich im Kapitel „Meine Therapieentscheidung“ ausgeführt habe, zu der Überzeugung gelangt, dass diese nicht ausreichend bzw. kontraproduktiv ist. Wesentlich beeinflusst hat mich Prof. Böckings Aussage „Die Guten machen Platz für die Bösen“, womit er pointiert verständlich das Untersuchungsergebnis von Prof. Tribukait beschreibt, dass unter Hormonblockade die hormonsensiblen (diploid als Gute) PK-Zellen vernichtet werden und die hormonresistenten (aneuploid als Böse) Zellen Platz zur Ausbreitung bekommen, was dann letztendlich zur Lebensverkürzung führt.

Anhand meiner Ergebnisse- dargestellt im Kapitel PK-Historie und zusehen durch Anklicken auf der linken Seite- bin ich mittlerweile überzeugt, dass dies Szenario zutrifft, und meine Entscheidung, eine kurativen Therapieansatz zu wählen, richtig war.
Hormontherapie ist ein gefährliches Instrument insbesondere bei peritetraploider Verteilung, da über einen längeren Zeitraum unter Umständen von Jahren durch PSA-Absenkung ein Erfolg vorgegaukelt wird, während in Wirklichkeit eine Progression zu höherer Malignität stattfindet.
Eine Hormontherapie ohne Berücksichtigung des aneuploiden Teils des Karzinoms im Therapiekonzept ist kontraproduktiv und führt zur Lebensverkürzung nach Tribukait.
Die Hormontherapie, wie sie heute praktiziert wird, wird sich- da bin ich mir ziemlich sicher- als ein Irrtum der Urologie erweisen.

Neu entdeckt wurde das Thema Übertherapie mit der nicht so neuen Erkenntnis, dass ein Teil der Prostatakarzinome gar keiner Behandlung bedarf. Leider wurde nicht wieder mit entdeckt, dass für die Beurteilung und die Überwachung solcher Karzinome es schon lange Bewährtes gibt nämlich die
Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB) und die DNA-Ploidie. Die Fachleute schlagen doch tatsächlich zur Langzeitüberwachung die Stanzbiopsie in ein- bis zweijährlichen Abständen vor- diesen Fachleuten kann man nur wünschen, dass sie an PK erkranken, um innovativer zu werden- oder verfolgen sie gar die Absicht, dass nach der vierten bis fünften Stanzbiopsie das Karzinom eliminiert worden ist also die mehrfache Stanzbiopsie als eine neue, moderne Prostata erhaltene Variante der Prostatektomie?
Die Überwachung von AS (Abkürzung für Active Surveillance) mit Stanzbiopsie und Gleason Score kann nicht seriös sondern wohl nur als Abschreckung gemeint sein, um die Betroffenen in andere Therapierichtungen zu lenken. Wer es ernst mit dem Thema Übertherapie meint, muss zur Kontrolle, bie es andere Möglichkeiten gibt, von AS und WW (Abkürzung für Wait & Watch) die schmerzlose und komplikationsarme FNAB und die daraus gewonnene DNA-Ploidie einsetzen.
Für Männer unter 60 sollte bei Entscheidung für AS eine peridiploide Verteilung vorliegen, und die Proliferationsfraktion, die anzeigt, wie viele der PK-Zellen
gerade in Teilung sind und damit ein Maß für die Vermehrungsrate der Zellen und damit weiter ein Maß für die Wachstumsgeschwindigkeit des Karzinoms ist, sollte nach Prof. Böcking kleiner 5 % sein.
Man beachte bitte, dass bei peridiploider Verteilung die DNA-Ploidie die Tumorwachstumsgeschwindigkeit liefert und bei den Folgekontrollbiopsien Veränderungen/Verschlechterungen sofort aus der Verteilungsgraphik zu ersehen sind, und damit dann rechtzeitig mit der Wahl einer kurativen Therapie reagiert werden kann.
Was liefert dagegen die Stanzbiopsie? Der Erst- und der Referenzpathologe streiten, ob ein GS 5 oder 6 vorliegen, und unabhängig von der Zumutung zur Kontrolle regelmäßiger Stanzbiopsien ist die Sensitivität des Gleason Scores viel zu grob. Wenn über dies Verfahren Verschlechterungen festgestellt werden, dann hat schon eine größere Progression des Karzinoms stattgefunden mit dem Ergebnis deutlich schlechterer Erfolgsquoten bei Wahl einer kurativen Therapie.
Diese Vorteile der FNAB/DNA-Ploidie im Vergleich zu Stanzbiopsie/Gleason Score sind nicht Behauptungen von mir sondern wissenschaftlich belegte Ergebnisse, die jedem Urologen und Chefarzt zugänglich sind.
Trotzdem wird die HAROW-Studie mit einem Schwerpunkt, die Übertherapie zu reduzieren, gestartet, und- man mag es gar nicht glauben- zur Kontrolle ist die Stanzbiopsie und der Gleason Score vorgesehen. Es werden hier 5 Millionen Euro (teil)verpulvert. Ist dies Wahnsinn, Schwachsinn, Dummheit oder Arroganz? Ich weiß es nicht!

Deshalb habe ich mich entschlossen als Betroffener auf meiner eigenen Website über Prostatakrebs mit der wichtigen Thematik Vorsorge und Diagnostik für meine Freunde und Bekannte und wieder deren Freunde und Bekannte, die hoffentlich alle noch keinen Prostatakrebs haben, in Form eines Praxisberichtes zu informieren, damit sie von meinen Erfahrungen, Gedanken und Überlegungen hoffentlich profitieren können.
 
Erkenntnisse
Es ist ein Muss für eine richtige Therapieentscheidung, die DNA-Ploidie seines Prostatakarzinoms zu kennen. Auch bei erfolgter Stanzbiopsie kann anhand des Stanzbiopsiematerials die DNA-Ploidie bestimmt werden, und es muss nicht neu eine FNAB erfolgen.
Wurde die positive Krebsdiagnose über FNAB erstellt, dann ist zur weiteren Information noch ein PET-Cholin-CT mit MRT zu machen, um abzusichern, dass ein lokal begrenztes Karzinom vorliegt. Es empfiehlt sich die Kombination aus PET und MRT, um eine über beide Verfahren abgestimmte sichere Bildbezugslage zu haben, damit eventuelle Folgeuntersuchungen mittels MRT ohne Strahlenbelastung durchgeführt werden können. Bei der Entscheidung für eine kurative Therapie, die meistens auf die Ergebnisse von Stanzbiopsie und Gleason Score fußen, kann dann die voraussichtlich benötigte Stanzbiopsie als PET-Cholin-CT geführte erfolgen mit hoher Aussagefähigkeit für den behandelnden Arzt.
Bei der Entscheidung für AS also abzuwarten, bringt neben der FNAB/DNA-Ploidie und der PSA-Kontrolle die Bildauswertung mittels MRT eine zusätzliche Sicherheit, dass das Karzinom sich nicht unbemerkt ausbreiten/vergrößern kann. Die Progression/Veränderung des Karzinoms ist jährlich mittels FNAB und DNA-Ploidie Bestimmung sowie einem MRT zu kontrollieren. Darauf zu verzichten oder der so genannten Expertenmeinung die Kontrolle mit Stanzbiopsie/GS (GS ist die Abkürzung für Gleason Score) und damit einer ungenügenden Verfahrenssensitivität zu machen, ist Russisches Roulette, da die Veränderung des Karzinoms von peridiploid zu peritetraploid bereits die Erfolgsaussichten auf Heilung bei Prostatektomie um über 30 % verschlechtern, wie die obige Studie von Frau Dr. Pretorius zeigt.
Wenn nicht schon aufgrund des Lebensalters oder der persönlichen Einstellung die Option erwogen wird, möglichst ohne kurative Therapie zu Recht zu kommen, dann sollte der Schritt in Richtung einer kurativen Therapie überlegt und zielstrebig erfolgen, da ein sehr langes Abwarten die Erfolgsaussicht kaum verbessern dürfte. Ein Mitglied des BPS/KISP-Forums hat dies einmal wie folgt umschrieben: „Bei einem Kaminbrand wartet man auch nicht mit dem Löschen, bis der Dachstuhl brennt.“
Die beiden aufgeführten Studien beziehen sich auf die Prostatektomie, und über die Prostatektomie konnte sogar absolut sicher gestellt werden, dass in den Studien nur lokalbegrenzter PK berücksichtigt wurde, da die entfernten Prostatae analysiert werden konnten.
Man weiß heute, dass schon im frühen Stadium PK-Zellen in die Lymph- und
Blutbahnen gelangen. Diese vagabundierenden Zellen können dann zu der Keimzelle eines Rezidivs werden und mit der Malignität nimmt die Wahrscheinlichkeit zu. Das Ergebnis ist, dass es bei einer aneuploiden PK-Verteilung meistens zu einem Rezidiv kommt und bei einer peridiploiden Verteilung relativ selten mit 15 % Wahrscheinlichkeit.
Nachstehend noch einmal die wichtigsten Erkenntnisse in zusammengefasster Form
-      Bei aneuploider Verteilung des Karzinoms- auch bei Kapselbegrenzung- ist eine Heilung unwahrscheinlich.

-      Aufgrund der stattfindenden Progression des Karzinoms nimmt bei WW über die Zeit die Heilungschance ab und sollte deshalb als Therapie nur nach genauer Abwägung/Beurteilung der eigenen Situation gewählt werden.

-      Bei AS ist eine engmaschige Kontrolle über FNAB/DNA-Ploidie, PSA-Messung und MRT erforderlich, damit nicht der Zeitpunkt  für eine Therapieumstellung ohne Chancenverlust auf Heilung verpasst wird.
 
Ratschläge
In dieser Rubrik erwarten Sie bitte keine Therapieempfehlungen. Die Therapiewahl ist eine sehr persönliche Angelegenheit und sollte mit dem Arzt des Vertrauens erfolgen. Im Kapitel „Meine Therapiewahl“ habe ich meine Irrungen, Vorgehensweise und schließlich Entscheidung detailliert geschildert und begründet, und diese steht somit als eine mögliche Orientierung dem Interessierten zur Verfügung.
Ich habe nur einen guten Ratschlag: „Machen Sie Vorsorge.“
Die moderne Vorsorge erfolgt über einen Bluttest und kann auch beim Hausarzt gemacht werden. Obwohl ich bereits im Kapitel „Diagnoseerstellung“ den PSA-Test zur Vorsorge vorgestellt habe, möchte ich wegen der großen Bedeutung der frühen und regelmäßigen Vorsorge dies noch einmal hier ausführen. Die langfristige PSA-Entwicklung über Jahre erfasst und grafisch dargestellt hat eine große Aussagekraft und liefert mit die entscheidenden Informationen, ob AS/WW weiter vertretbar oder weiter führende Maßnahmen angesagt sind. Ich möchte dies an einem Fallbeispiel von zwei 40-jährigen, die mit der PSA-Überwachung dieses Jahr beginnen und dann jährlich weiter fortführen würden, demonstrieren.
Der Verlauf gemäß Datenreihe 1 (blau) signalisiert spätestens ab dem Jahr 2024, dass mit dem Entstehen eines Karzinoms gerechnet werden muss und dass zwischen 2024 und 2027 und spätestens 2028 eine Biopsie gemacht werden sollte.
Datenreihe 2 (rot) signalisiert zwar auch, dass eine unerwünschte Entwicklung sich anbahnen könnte, wobei aber ohne großes Risiko weiter abgewartet werden kann. Vorsichtige würden dann bei gleichbleibender Tendenz in ein bis zwei Jahren MRT und FNAB zur weiteren Absicherung/Klärung durchführen. In der Datenreihe 2 habe ich im Jahr  2020 einen Ausrutscher eingebaut, wobei die Ursache eine Fehlmessung oder Prostatitis z.B. sein könnte. Ich möchte damit auch zeigen, wie sicher man bei regelmäßigem PSA-Screening gegen Fehlinterpretationen und falschen Schlüssen gefeit ist. Vollständigkeitshalber führe ich noch an, dass selbstverständlich der Quotient zu freiem PSA zu messen bzw. zu bilden ist sowie der Testosteronspiegel und der Verlauf dieser Werte als weitere Indikatoren im Diagramm zu führen sind und zwischen 45 und 50 Jahren begonnen werden sollte, jährlich die Vorsorgeuntersuchung mit rektalem US beim Urologen durchzuführen.
Der Prostatakrebs entsteht also nicht über Nacht sondern entwickelt sich ganz langsam. Betreibe ich Vorsorge, so erkenne ich sehr frühzeitig an den langsam ansteigenden PSA-Werten, dass sich etwas anbahnen könnte. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, sich auf den KISP und BPS Websites zu informieren, sich ein Grundwissen über Prostatakrebs und mögliche Therapien anzueignen.
Erfordert die weitere PSA-Entwicklung eine Biopsie und ist das Ergebnis positiv, dann ist der nächste Schritt ein PET-Cholin-CT mit MRT zur weiteren Situationsabklärung durchzuführen. Parallel kann man zu diesem Zeitpunkt auch im BPS-Forum aktiv werden, um Meinungen von anderen Betroffenen zur eigenen Situation bzw. zu den eigenen Therapieideen zu hören. Kommt man in seiner Meinungsbildung voran, dann sollte auch mit seinem Urologen die favorisierte Vorgehensweise besprochen werden, wobei der zeitliche Ablauf Forum/Urologe natürlich auch in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden kann. Auf jeden Fall wird der riesige Vorteil einer Vorsorge sichtbar
nämlich
-      Die Diagnose kommt nicht überraschend.

-      Ich kann mich ohne Schockzustand mental auf die sich entwickelnde Situation einstellen und schon im Vorfeld mir erste Informationen zur PK-Thematik aneignen.

-      Bei positiver Diagnose stehen mir aufgrund des frühzeitigen Erkennens (fast) alle Therapieoptionen offen.

-      Ich komme als mündiger Patient zum Urologen.

-      Die Therapiewahl kann ohne Zeitdruck erfolgen.
Gemäß meiner eigenen Erfahrung ist die Therapiewahl ein Mix aus nüchterner Analyse, Festlegung seiner persönlichen Prioritäten und dazu ein (großer) Schuss Bauchgefühl. In dieser Phase des Findens unbedingt kritisch aber nicht ablehnend gegenüber den Empfehlungen von dritter Seite sein, und zwar aus folgenden Überlegungen und Erfahrungen
-      Bei Aufsuchen eines Urologischen Zentrums zur Therapieberatung muss man berücksichtigen, dass diese Einrichtungen heute auch Wirtschaftsbetriebe sind und wirtschaftlichen Erfolg haben wollen/sollen. Die Therapieempfehlungen werden deshalb nur in der Bandbreite der am Zentrum vorhandenen Möglichkeiten gegeben.

-      Führen Sie als Privatpatient das Informationsgespräch mit dem Professor oder Chefarzt, dann wird er nur seine Methode als die einzig richtige erfolgreiche Therapie offerieren. Er ist nämlich in die Topposition gelangt, weil er seine Methode beherrscht, praktisch und wissenschaftlich. Es geht ihm wie dem Autoverkäufer, der schon zwanzig Jahre die Marke Mercedes verkauft und sich nicht vorstellen kann, dass Toyota die besseren Autos baut. Und er will Sie als Patient/Kunde gewinnen, denn Sie sind ein Teil seines Zusatzverdienstes.

-      Auch die Therapievorschläge aus dem Forum sind kritisch zu prüfen, besonders die Vorschläge, die so objektiv, neutral und vorteilhaft offeriert werden. Soweit Vorschläge als eigene Erfahrung deklariert sind, kann man sich die PK-Historie des Empfehlenden ansehen und prüfen, welche Übereinstimmungen es mit der eigenen Situation gibt und gegebenenfalls dann Kontakt aufnehmen.
Sobald eine Vorentscheidung für eine Therapie gefallen ist, muss der nächste Schritt sein, herauszufinden, wo die Wunschtherapie optimal ausgeführt wird. Im Allgemeinen wird es mehrere nach den ersten Informationen gleichwertige Möglichkeiten geben, und es empfiehlt sich auch mehrere- mein Vorschlag drei- der in der Vorauswahl favorisierten Einrichtungen anzusehen. Vereinbaren Sie über das zuständige Sekretariat ein Gespräch mit dem Professor/Chefarzt. Dies empfehle ich Ihnen auch als Kassenpatient, und bei eventueller Nachfrage der Sekretärin zur Krankenkasse antworten Sie, dass sie die Kosten selber tragen. Die Gespräche mit den Toppmanagern unserer Gesundheitseinrichtungen sind verhältnismäßig preiswert, und zwar 70 bis 150 Euro pro Gespräch abhängig von der Gesprächslänge, und ein Teil davon wird Ihnen auch die Kasse erstatten. Bereiten Sie sich mit Notizen auf das Gespräch vor. Schreiben Sie ihre Fragen auf, die noch zur Therapie oder Durchführung bestehen.
Erläutern Sie ihrem Gesprächspartner kurz ihre Diagnose und ihre Überlegungen, die zur Therapiewahl geführt haben. Dies ist sehr wichtig, damit ihr Gegenüber sofort erkennt, dass sie sich mit der Materie beschäftigt haben, und damit werden seine Antworten qualifizierter und respektvoller ausfallen.
Aufgrund der Gespräche wird sich bald herauskristallisieren, zu welchem Arzt, zu welcher Institution man das größte Vertrauen hat. Auch als gesetzlich
Krankenversicherter sollte man abhängig von der gewählten Therapie überlegen, ob mit privater Zuzahlung man sich vom Experten behandeln lässt, und zwar stellt sich diese Frage immer bei den Therapien, wo das manuelle Geschick
maßgeblich mit dem Erfolg verknüpft ist. Es geht bei der Therapie um Ihre Lebensqualität.
Diese Frage stellt sich z.B. nicht bei einer externen Strahlentherapie, da Einrichtung und Bedienpersonal für alle Patienten gleich sind.
Ein anderes Szenario entsteht, wenn keine Vorsorge betrieben wurde, und die Diagnose Prostatakrebs überraschend aus heiterem Himmel kommt. Dann ist es wichtig Panik und Hektik zu vermeiden, und diese Diagnose in den kommenden Wochen und Monaten zur Lebenspriorität zu machen. Es ist die Zeit da- der Prostatakrebs wächst langsam- sich gut und ausführlich zu informieren und in Ruhe seine Entscheidung zu treffen. Sobald die Diagnose Prostatakrebs innerlich akzeptiert worden ist, und damit wieder mit Systematik an das Problem herangegangen werden kann, gelten die weiter oben gemachten Ausführungen für die weitere Vorgehensweise, um seine Therapie zu finden.
Die Diagnose Prostatakrebs ist nicht automatisch ein Todesurteil, auch nicht bei fortgeschrittenem PK. Auch bei Letzterem gibt es heute Behandlungsmöglichkeiten, die noch Jahre des Überlebens bei ordentlicher Lebensqualität ermöglichen.

Nachtrag

Ich möchte doch noch einen wichtigen Hinweis für Alle, die sich für eine perkutane Bestrahlung als Ersttherapie interessieren, geben, und zwar nur Strahlentherapien wie IMRT, Protonen, Schwerionen … mit hoher Gesamtleistung von 80 Gy oder höher zu wählen, und dazu habe ich nachstehend einige Links überwiegend von Zietman und Zelefsky angeführt, zwei Ärzte und Wissenschaftler, die sich um die Behandlung des Prostatakarzinoms verdient gemacht haben.

Ich weise auf diesen Punkt ausdrücklich hin, da ich zur Information das BPS/KISP-Forum empfohlen habe. Mein letzter Beitrag vom 11.9.09 in diesem Forum wurde gelöscht, der auch die vorher angegebenen Links enthielt. Auf eine Begründung seitens der Forumsbetreiber warte ich immer noch, und da ich jede Form einer Zensur insbesondere nach Gutsherrenart ablehne, bin ich seit diesem Zeitpunkt in diesem Forum aktiv wie passiv nicht mehr präsent. Mein gelöschter Beitrag attackierte ein Forumsmitglied- selbsternannter Strahlentherapeut-, der die überholte 3D-Bestrahlung mit 72/74 Gy als die einzig richtige externe Strahlentherapie für das PCa proklamiert.
Das Absurderstaunliche ist, dass gerade solche Leute dann eine Anhängerschaft um sich scharen, so dass es einem Neuen im Forum fast unmöglich ist, sich dieser Sichtweise zu entziehen. Ich spreche hier aus eigener negativer Erfahrung, da ich ebenfalls in ähnlicher Situation im Forum bei meiner Therapieerstwahl, der Dreifachhormonblockade, zu einer Fehlentscheidung gekommen bin, wobei ich den DHB-Aktivisten des Forums ihre gute Absicht, ihren Glauben an diese Therapie nicht absprechen möchte. Für den einen Arzt steht Business, für den Anderen Selbstdarstellung im Vordergrund und für alle, ein bisschen „Lieber Gott“ spielen zu wollen.
Deshalb geißel ich- bei der DHB als Ersttherapie habe ich dies über Jahre getan- diese Art von Therapieempfehlungen, da das Forum gemäß meiner Auffassung für Neubetroffene oder Hilfesuchende eine Informationsquelle von Betroffenen für Betroffene mit ihren Erfahrungen und Ansichten sein sollte, und Ärzte haben sich im Forum entsprechend zurückhaltend einzubringen. Nicht Verführen sondern Informieren sollte das Ziel sein. Dies ist meine Ansicht. Die Forumsbetreiber sehen es anders, und deshalb bin ich auch nicht mehr präsent im BPS-Forum.
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