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Mein langer Weg zur Diagnose
 
März 2004
Es begann Alles im März 2004. Ich stand abends im Bad, um mich bettfertig zu machen wie meine Frau auch. Plötzlich sagte meine Frau: „Knut, du hast geschwollene Beine/Fesseln. Ich glaube, Du hast Wasser in den Beinen.“
Ich schaute an mir herunter, und tatsächlich schien der Fesselbereich dicker zu sein. Meine Frau hatte sich schon gebückt und drückte mit dem Daumen in den geschwollenen Bereich. Die Eindellung blieb erhalten bzw. bildete sich sehr langsam zurück. Dies war nun für meine Frau der Beweis, dass ich Wasser in den Beinen hatte. Sie war ganz aufgeregt, und ich sagte nur:“Jetzt gehen wir ins Bett, und morgenfrüh sehen wir weiter.“
Die morgendliche Inspektion ergab, dass die Schwellung nicht zurück gegangen war. Wir hatten zu der Zeit in Andalusien eine Großbaustelle, da wir unser Wohnhaus, Zufahrt und Gartenbereich total renovierten mit Umbau und Erweiterung, so dass ich den ganzen Tag auf den Beinen und in Bewegung war. Abends konnten wir keinen Rückgang der Schwellung feststellen, und meine Frau meinte, eher eine Zunahme zu erkennen. Am nächsten Tag war auch morgens kein Abklingen zu sehen und abends war dann doch eine signifikante Vergrößerung der Schwellung an beiden Beinen auszumachen, so dass ich einen Tag später unseren Hausarzt in Estepona/Spanien aufsuchte.
Es wurden die üblichen Untersuchungen mit Blutabnahme und US des Nieren/Prostatabereiches gemacht und nichts Auffälliges festgestellt. Nur mein Cholesterinwert war ganz leicht erhöht. Auch ein CT vom Unterbauch brachte keinen Aufschluss, so dass ich als Gegenmaßnahme zweimal in der Woche eine Lymphmassage erhielt und Entwässerungstabletten einnahm.
 
April 2004
Im April besuchte uns in Spanien zu unserer großen Freude unser jüngster Sohn mit Frau und zweijähriger Tochter Julika- damals unsere einzige Enkelin- und im Schlepptau seine Schwiegereltern mit Oma.
Heißes Thema waren dann meine Ödeme an den Knöcheln und gemäß den diskutierten Szenarien sah es für mich nicht so gut aus, und ich staunte über das „Laienfachwissen“, und was alles als mögliche Ursache infrage kommen konnte. Ich hatte mich auf den Besuch insbesondere auf unsere Enkelin sehr gefreut und habe dies nervige Thema dann beendet, indem ich kund tat, dass ich nach den bisherigen ergebnislosen Untersuchungen nun in den nächsten Monaten weitere Untersuchungen in Deutschland machen werde, und ich aufgrund der bisherigen Ergebnislage keine akute Gefährdung sehe.
Danach wurde es richtig nett, und noch heute erinnern wir uns gerne an diese Zeit.
 
Sommer 2004
Die Bauarbeiten forderten mich weiterhin sehr und Besuche in Deutschland nutzte ich, um den Grund/die Ursache meiner Ödeme zu finden. Ich war in St. Blasien in der Spezialklink für Ödeme und Lymphprobleme. In Heidelberg konsultierte ich einen Herzspezialisten und Internisten. Eine Ursache konnte nicht gefunden werden. Es wurde vorgeschlagen, noch zur weiteren Absicherung eine Magen- und Darmspiegelung machen zu lassen.
Die Ödeme gingen zurück, und ich reduzierte die Entwässerungstabletten und Ende August beendete ich die Einnahme.
 
September 2004
Dieser Monat brachte eine nicht erwartete Wende und sollte meinen weiteren Lebensweg entscheidend prägen.
Ich war bei meinem Hausarzt in Estepona zum Abschlussgespräch in Sachen Ödeme, die so überraschend, wie sie kamen, wieder verschwunden waren. Er riet mir ab, nur auf unbegründetem Verdacht invasive Untersuchungen wie Magen- und Darmspiegelung zu machen und sagte dann unvermittelt fragend: „Bei allen Bluttests haben wir nicht die PSA bestimmt?“
Meine Antwort war: „Ja, das stimmt, aber ich glaube nicht, dass dies neue Erkenntnisse bringt. Mein letzter Wert Ende 2000 war unter zwei.“
Das Ergebnis war 6,4, und ich suchte in Marbella einen mir empfohlenen Urologen auf.
 
November 2004
Der Urologe machte die üblichen Untersuchungen und konnte an der Prostata nichts Auffälliges feststellen. Er erläuterte dann aber, dass aufgrund des PSA-Wertes eine Biopsie zur Abklärung der Situation gemacht werden sollte. Es erfolgte eine Biopsie mit 10 Stanzen. Das Ergebnis war zu unserer großen Freude negativ. Bisher war ich in meinem Leben von Krankheiten verschont geblieben, aber mir wurde bewusst, dass es für dies Lebensglück keine Garantie gibt, und es gerade im letzten Lebensabschnitt angesagt ist, den Augenblick zu leben, zu genießen. Diese Erkenntnis sollte ich dann später in Loma Linda von Dr. Martell- Moderator bei den Mittwochabendtreffs während der Protonentherapie- bestätigt bekommen. Sein häufiger Ausspruch war: „Lebt das Heute, niemand weiß, was das Morgen bringt.“
 
Jahreswechsel 2004/2005
Getreu dieser Erkenntnis beschlossen wir den Jahreswechsel in St. Petersburg im Rahmen einer Gruppenreise zu verbringen und luden dazu unseren ältesten Sohn mit ein. St. Petersburg war fantastisch, und es war einfach umwerfend, was die Zaren in nur zweihundert Jahren hier an Pracht und Prunk aufgebaut hatten aber auf Kosten und mit dem Leid der Bevölkerung, so dass es nicht verwundert, dass der Start der Oktoberrevolution mit dem Schuss des Kreuzers Aurora im Petrograder Hafen, also von St. Petersburg, ausging.
Die Fülle der Kunstschätze in den Museen war überwältigend und konnte von uns gar nicht mehr bewusst aufgenommen bzw. verarbeitet werden. Von unserem Aufenthalt in St. Petersburg könnte ich einen langen Reisebericht machen, aber ich möchte mich auf zwei, wie ich meine, erzählenswerte Episoden beschränken.
In unserem Programm war auch ein Opernbesuch enthalten, und zwar wurde an diesem Abend, dem 29. Dez. 04, die Braut des Zaren gegeben. Zu unserer Überraschung und großen Freude spielte Anna Netrebko die Braut, und so erwartete uns ein besonderer Operngenuss. Danach hatten wir unser Abendessen im Backstage der Oper, und dort feierte auch ein Teil des Ensembles einschließlich Anna Netrebko. Meine Frau ließ sich auf dem Programmprospekt ein Autogramm vom Regisseur, vom Dirigenten und natürlich von Anna Netrebko geben und erfuhr dann auch, welchem glücklichen Umstand wir es zu verdanken hatten, die Superdiva an diesem Abend in der Rolle der Braut zu erleben. Sie hatte sich überraschend entschieden, den Jahreswechsel mit ihren Freunden in St. Petersburg zu feiern, und da sie auch dem dortigen Opernensemble angehört, tritt sie immer auf, wenn Sie einmal in St. Petersburg ist. Für uns war es ein nicht erwartetes i-Tüpfelchen.
Meine zweite Episode spielt nachmittags am 31. Dezember. Ich machte alleine einen Spaziergang, da meine Frau sich ausruhen wollte für den Sylvester-Galaabend, und schlenderte auf dem Newskij-Prospekt, dem Champs-Elysees Russlands, und bog ein zum Kanal Gribojedowa in Richtung Erlöserkirche. Letztere wollte ich mir noch einmal in Ruhe ansehen. Es war ein diesiger Tag um 0°C, und es grieselte fein aus dem Nebel. Auf dem Newskij-Prospekt pulsierte das Leben, und in dieser Nebenstraße, mittig durch den Kanal geteilt, war eine schon beinahe unwirkliche Stille. Ich sah nur noch einen Maler mit seiner Staffelei, und auf den Weg zur Kirche schaute ich mir interessiert sein Werk an. Es war ein schönes Bild in Öl von der Erlöserkirche, dass ich einige Zeit auf mich wirken ließ. Ich fragte ihn dann, ob er das Bild verkaufen würde. Er bejahte dies und nannte einen Preis von 150 US $. Ich sagte ihm, dass ich das Bild nehme, und er erwiderte, dass er noch ein paar Verfeinerungen am Bild machen möchte, und ich in zwei Stunden vorbei kommen sollte. Auf meinem Rückweg gab ich dem Künstler 200 $. Er nahm das Bild von der Staffelei und übergab mir dies mit den Worten: „Wenn ich berühmt werde, dann sind sie reich.“ Ich antwortete:“Ich habe das Bild erworben als eine schöne Erinnerung an einen wunderschönen Aufenthalt in St. Petersburg, und dies empfinde ich als reich. Ihm wünsche ich natürlich in seinem Interesse, dass er berühmt wird.“
 
1. Quartal 2005
In dieser Zeit war ich sehr aktiv, die letzten Kleinigkeiten unserer Baumaßnahmen abzuschließen und insbesondere die Gartenanlage fertig zu stellen, da geplant war, meinen 65. Geburtstag im August im großen Rahmen zu feiern. Für Designe und Durch/Ausführung der Gartenanlage war ich selber verantwortlich, da mir die Entwürfe/Vorstellungen der Architekten nicht gefallen hatten. Bei meinen Internetrecherchen bin ich dann zufällig auf die Arbeit der 11./12. Klasse des Herbartgymnasium in Oldenburg gestoßen, die im Jahr 2000/2001 im überregionalen schulischen Multimedia-Wettbewerb mit ihrer Website „Analyse/Gestaltung des Schlossgartens in Oldenburg“ erfolgreich waren. Es ist wunderbar herausgearbeitet, was einen schönen Landschaftsgarten ausmacht, welche Grundüberlegungen zu beachten sind. Diese Website war dann meine Basis, ein eigenes Konzept zu erstellen. Für meine Gartenanlage habe ich im Freundes- und Bekanntenkreis aber auch bei Fachleuten und Architekten viel Lob und Anerkennung erhalten.
 
April 2005
Getreu unserer neuen Erkenntnis „Lebe den Augenblick“ gingen wir auf Chinareise. Wir hatten ein Package bei der Viking Cruise gebucht mit Peking (Verbotene Stadt und Große Mauer), Xian mit der Terrakottaarmee und eine Flusskreuzfahrt mit Start in Chongqing, der 35 Millionen Stadt, den Yangtse hinunter durch die drei Schluchten zum Damm- erlebter Wasserpegel 104 Meter und Ziel war 150 m- bis nach Shanghai.
Es war eine fantastische Erlebnisreise, und da Flüsse die Lebensadern eines Landes sind, erlebt man auf einer Flusskreuzfahrt die Kultur des Landes, die Lebensweise der Bevölkerung mit ihren sozialen Strukturen Haut nah.
 
Mai 2005
Es kam der Dämpfer mit einem PSA-Wert von 7,5. Gemäß der Empfehlung des Urologen wurde die Messung ein halbes Jahr nach der Biopsie durchgeführt. Im Gespräch vereinbarten wir nach 2 – 3 Monaten eine weitere Messung vorzunehmen und dann die Vorgehensweise fest zu legen.
 
Juni 2005
Anlässlich des Geburtstags meiner Frau fuhren wir für eine Woche, wie schon öfters gehandhabt, nach Sancti Petri in der Nähe von Cádiz am Atlantik. Sancti Petri hat einen sehr schönen, breiten und etwa 10 km langen Sandstrand, der in Dünen übergeht. Hinter den Dünen sind die Hotels. Man wird an Sylt erinnert nur mit dem gravierenden Unterschied, dass am Strand von Sancti Petri die Sonne scheint und auf Sylt …..
Auf dem Weg nach Sancti Petri machten wir noch Zwischenstation in Jerez und trafen uns im Restaurant Alfonso, das auch gleichzeitig mit das bekannteste Catering-Unternehmen Südspanien ist, mit einem befreundeten Ehepaar zum Probeessen, um das Menu, die Weine und die Tischdekoration für die „Grande Fiesta“ zu meinem 65. Geburtstag zusammen zu stellen.
Trotz dieser Aktivitäten, diesen Ablenkungen wirkte im Unterbewusstsein der PSA-Anstieg nach, und es wuchs die Erkenntnis heran, dass ich wohl Prostatakrebs haben könnte.
 
Juli 2005
Wir verbrachten drei Wochen in Deutschland, da wir von einer befreundeten Familie aus Madrid den 18jährigen Sohn eingeladen hatten, damit er seine Deutschkenntnisse verbessern konnte. Was tut man in so einem Fall- der Altersunterschied war gewaltig-, damit sich der junge Mann nicht langweilt? Wir hatten ein bisschen Kulturelles, ein paar Sehenswürdigkeiten und etwas Fitness eingeplant. Wir besichtigten das Heidelberger Schloss, machten eine Neckarfahrt, fuhren nach Schloss Schwanstein und nach München ins Deutsche Museum und Open Air Konzert mit Anna Netrebko. Dann machten wir Bergtouren im Allgäu/Oberstdorf von 6 – 8 Stunden zusammen mit unserem Nachbarn, einem ehemaligen Bundeswehrpiloten in sehr guter körperlicher Verfassung. Wir haben den Jungen zwar nicht klein gekriegt, ihm aber großen Respekt abgewonnen, was zwei so Alte doch noch leisten können. Ich war körperlich fit und fühlte mich hervorragend.
 
August 2005
Meine Geburtstags-Fiesta war ein gelungenes Fest. Einige Tage nach den Festlichkeiten machte ich einen Bluttest, und das Ergebnis war PSA 8,4.
Mein Urologe machte zwei Wochen Urlaub, so dass ich einen Biopsietermin für den ersten Praxistag nach seinem Urlaub, dem 31.8.05 vereinbarte. Es wurden 12 Stanzen gemacht, und die Nachwirkungen dieser Biopsie waren heftiger als bei der ersten Biopsie. Ich hatte sehr viel Blut in der Blase, so das sich Blutgerinnsels bildeten, und dies war mehr als unangenehm beim Urinieren. Mein Urologe meinte, wenn es nicht mehr geht, dann muss er ein Katheter setzen. Auf diese Erfahrung, dachte ich mir, könnte ich durchaus verzichten und erhöhte noch einmal drastisch meinen Wasserkonsum. Mit dem entsprechenden Blasendruck und zusätzlich sicher auch noch ein Verdünnungseffekt schaffte ich es immer wieder irgendwie die Pfropfen durchzubringen, so dass mir die Kathetererfahrung erspart blieb.
Am zweiten Tag nach der Biopsie fühlte ich mich gegen Mittag unwohl und richtig schlapp. Die Fiebermessung ergab 39,6°C. Ich informierte meinen Urologen telefonisch und währen des Gesprächs konnte ich mich schon nicht mehr richtig konzentrieren, so dass ich das Telefon an unsere Hausangestellte- meine Frau machte Besorgungen- weitergab. Die nächsten Stunden erlebte ich nur noch verschwommen und konnte wieder klarer denken/sehen nachdem meine Frau mit Wadenwickel und fiebersenkenden Mitteln die Temperatur unter 40°C gebracht hatte. Ich hatte mir eine deftige Sepsis eingehandelt.
Der Arzt wollte mich ins Krankenhaus überweisen, aber mit unseren Erfahrungen über spanische Krankenhäuser und das spanische Gesundheitssystem lehnten wir dies ab. Er akzeptierte dies nur unter Vorbehalt, dass in den nächsten zwei Tagen das Fieber unter 39°C sinkt. Mir war klar, dass er die Verantwortung los haben wollte, aber wir wussten, dass mir im Krankenhaus kaum geholfen werden würde. Wir hatten das System zwei Jahre vorher kennen gelernt, da mein Vater bei uns überraschend schwer erkrankte und innerhalb von 10 Tagen verstarb.
Innerhalb zwei Tagen fiel mein Fieber unter 39°C und nach einer Woche war ich Fieber frei.
 
September 2005
Das Biopsieergebnis war negativ. Der Urologe meinte nun, eine Prostataausschälung würde Sinn machen, da diese zwei Vorteile zu bieten hätte, und zwar einmal würde dann genügend Material zur Verfügung stehen, um sicher fest zu stellen, ob Krebs vorliegt, und zweitens wäre meine Prostata vergrößert, und etwas Restharn liegt auch vor, und dies Problem wäre dann erledigt.
Bei dem Wort Schälung dachte ich sofort an meinen an PK verstorbenen Schwiegervater, der drei Schälungen/Hobelungen mitgemacht hatte, und ich hatte noch gut seinen etwas gequälten Gesichtsausdruck in Erinnerung, wenn wir ihn im Krankenhaus nach den Operationen besuchten.
Ich sagte mir: Knut, es wird Zeit, dass Du Dich selber um Deine Prostata kümmerst.
Ich startete meine Internetrecherchen.
Meine erste Erkenntnis war, dass mein Urologe nicht auf dem Stand der medizinischen Technik war, da er kein Transrektales US-Gerät besaß. Weiter hatte ich nicht den Eindruck, dass das Ausräumen der Prostata ein Standard zur Krebserkennung war. Mein Urologe hatte mir zwar oft von seinen Kongressen als Weiterbildungsmaßnahmen erzählt, aber so langsam kamen mir Zweifel an der Qualität der Veranstaltungen und wahrscheinlich waren diese unter den Ärztekongressen, die in den Gazetten als verkappte Lustveranstaltungen gegeißelt wurden, einzuordnen. Mein bisher uneingeschränktes (naiv!) Vertrauen bröckelte, und ich beschloss mir zumindest eine Zweitmeinung einzuholen.
 
Dezember 2005
Die PSA-Messung ergab 13,5. Über meinen Sohn hatte ich telefonisch Kontakt zu einem Freund von ihm, der Oberarzt der Urologie des städtischen Krankenhauses in Wien war, und dieser meinte, dass ich wegen des starken PSA-Anstieges nicht zu beunruhigt sein muss, da die Ursache höchst wahrscheinlich von der Biopsie und der Sepsis herrühren würde. Er schlug vor, über vier Wochen ein Antibiotikum zu nehmen. Dies ließ ich mir von meinem Urologen verschreiben, und es war gleichzeitig meine letzte Konsultation bei ihm.
Für Anfang Januar 2006 vereinbarte ich telefonisch einen Gesprächstermin in der Universitätsklinik Heidelberg, Abtlg. Urologie, um im Punkt Diagnose weiter zu kommen.
Ich ging schon davon aus, dass ich Prostatakrebs habe und recherchierte deshalb verstärkt im Internet. Ich stieß auf KISP, und dies wurde meine Favoritenseite. Die Fülle der Information war überwältigend, ja schon fast erdrückend, so dass es sich erübrigte nach weiteren Quellen zu suchen. Ich stöberte im alten Forum, las die „Therapien“ und war hingerissen von den „Texten“. Ralfs Bericht- Ralf Damm ist der verantwortliche Moderator des gemeinsamen Forums von BPS und KISP- von der Dreifachhormonblockade faszinierte mich und weckte mein Interesse für diese Therapieform. Ich las alles, was ich über diese Therapie finden konnte, insbesondere die Artikel/Vorträge von Dr. Leibowitz. Es schien alles so logisch, und ich war begeistert und konnte gar nicht verstehen, wie man sich für die Prostatektomie entscheiden konnte. Ralfs Bericht und den berühmten Dr. Leibowitz Vortrag mit der Proklamation des Platinstandards habe ich ausgedruckt und meiner Frau zu lesen gegeben. Auch sie war von dem Gelesenen beeindruckt und hielt die DHB für die modernste Therapieform. Damit hatte ich schon meine Therapie vor der Diagnose gefunden, sicherlich ein nicht alltäglicher Vorgang.
 
Januar 2006
Die PSA-Messung ergab 10,1. Dies war zwar ein ordentlicher Rückgang aber gegenüber dem Wert vor der zweiten Biopsie ein weiterer Anstieg und damit ein weiteres Indiz für Prostatakrebs.
Das Gespräch mit dem Oberarzt der Urologie, Heidelberg, war nicht überzeugend, da der junge Arzt auf einige unserer Fragen- meine Frau war mit dabei- keine Antworten wusste bzw. sich in Widersprüche verwickelte. Er schlug eine Sättigungsbiopsie mit 32 Stanzen unter Narkose vor. Da ich nun endlich ein aussagefähiges Ergebnis haben wollte, vereinbarte ich einen Termin für die Sättigungsbiopsie Ende März. Der Arzt hätte dies zwar lieber früher im Februar gemacht, aber wir hatten getreu dem Motto „Lebe den Augenblick“ bereits eine Südamerikareise geplant, und er musste dann auch zugestehen aufgrund des bisherigen Zeitverlaufes, dass die Verschiebung um weitere vier Wochen voraussichtlich keinen nachteiligen Einfluss haben würde.
Ende Januar war ich beim Hausarzt in Estepona/Spanien. Er erkundigte sich nach dem Diagnosestand meines Prostataproblems und riet mir vehement ab, eine Sättigungsbiopsie machen zu lassen.
„Ihre Prostata ist dann ein Schweizer Käse und voraussichtlich handeln Sie sich eine chronische Prostatitis ein“, waren seine Worte. Sein Vorschlag war gar nichts zu unternehmen, da er der Meinung war, dass ich keinen Krebs habe. Er brachte dann auch als Beispiel einen Patienten von ihm mit PSA-Werten im Bereich von 30 bis 50 nun schon über Jahre, und es konnte trotz diverser Biopsien kein Krebs gefunden werden. Auch mein Urologe aus Marbella hatte mir ähnliche Stories zur Beruhigung erzählt, aber aufgrund des langsamen aber stetigen Anstiegs meiner PSA war ich ziemlich sicher, dass ich Krebs haben würde. Ich legte dies meinem Hausarzt dar und sagte ihm, dass sein Vorschlag des Nichtstuns für mich keine befriedigende Lösung wäre. „Dann lassen Sie ein PET machen“, schlug er vor, und ich ließ mir erläutern, was ein PET ist.
Ich ging wieder ins Internet und fand in München eine Klinik für Vorsorge und Diagnostik. Ein Schwerpunkt war auch die Untersuchung der Prostata, und in den schön aufbereiteten Informationen zeigte man auch die gute Geräteausstattung mit PET, MRT, Farbdoppler US und vieles mehr. Das Ganze machte einen kompetenten, seriösen Eindruck, so dass meine Frau die Klinik telefonisch kontaktierte. Es war schon immer so, dass bei kritischen, wichtigen Anlässen meine Frau den telefonischen Kontakt übernahm, da es ihr meistens gelang, einen kurzfristigen uns passenden Termin zu bekommen. Weiter versteht sie es sehr gut, mit ihren Gesprächspartnern den Small Talk zu führen und dabei interessante, wichtige Informationen zu eruieren. So war es auch diesmal wieder, und meine Frau fand heraus, dass für meinen Fall die besten Erfolgsaussichten mit einem PET-Cholin gegeben wären, und dies würde es im süddeutschen Raum nur im Klinikum Rechts der Isar und in Ulm geben. Wir entschieden uns aus Entfernungsgründen für Ulm und vereinbarten einen Termin im April. Den Termin für die Sättigungsbiopsie stornierte ich.
 
Februar/März 2006
Wir machten unsere Südamerikareise mit den Stationen Rio de Janeiro, Cusco/Machu Picchu und von Lima eine Kreuzfahrt durch den Panama Kanal bis nach Ft. Lauterdale. Es war eine sehr schöne und vor allem sehr interessante Reise. Mein Prostataproblem war weit, weit entrückt.
 
April 2006
Wie ein PET-Cholin-CT abläuft, habe ich in meinem Erstlingswerk im BPS/KISP Forum beschrieben.
Herr Prof. Reske erläuterte meiner Frau und mir das Untersuchungsergebnis. Dazu präsentierte er einige Ausdrucke in DIN A3 und wies auf zwei dunklere Flecke in der Prostata hin, die, wie er sich vorsichtig ausdrückte, einem Karzinom entsprechen könnten. Dies war für uns kein Schock, da wir aufgrund der PSA-Entwicklung sowieso mit Krebs gerechnet hatten. Es war sogar eine gewisse Erleichterung für mich, da nun endlich das Ergebnis/der Beweis auf dem Tisch lag. Prof. Reske sah die Beweislage differenzierter und wies daraufhin, dass durch eine Biopsie nun das PET-Ergebnis zu bestätigen wäre. Dieser Hinweis schmeckte mir nicht besonders aufgrund meiner noch nicht so weit zurückliegender unschönen Erfahrung mit meiner zweiten Biopsie.
Für uns war die Situation nun klar und so machten wir anstalten, uns zu verabschieden. Prof. Reske bekam einen ernsten Gesichtsausdruck und bat uns, sitzen zu bleiben und führte aus, dass die Prostatasache eine Kleinigkeit wäre und von den Spezialisten- diese sollte ich später noch kennenlernen- im Hause schnell und sicher in Ordnung gebracht werden würde, aber Sorgen bereiten ihm die weiteren Befunde, und er präsentierte uns neue Ausdrucke und erläuterte die weiteren Ergebnisse. Im Bauchraum war ein Tennisball großer Lymphknoten, rechte Achsel ein Hühnerei großer Lymphknoten und am Hals ebenfalls ein großer Lymphknoten, alle sehr gut als dunkle Flecken, bedingt durch die Cholinanreicherung, zu erkennen. Dies führte Prof. Reske aus, können Sie nicht anstehen lassen und bedarf einer baldigen Abklärung.
Einen kurzen Augenblick war ich sprachlos, aber dann half mir meine frühere berufliche Routine, auch bei überraschenden unangenehmen Situationen schnell und optimal zu entscheiden, und so fragte ich ihn, ob wir dies nicht gleich hier im Hause abklären können. Er schaute mich kurz an und meinte, er wird mit seinem Kollegen telefonieren/sprechen, ob dies so kurzfristig machbar ist.
Nach 10 Minuten informierte er uns, dass ein Herr Dr. Bommer die Untersuchungen noch heute Morgen durchführen würde.
Wir hatten Glück, dass auch die Abteilung Innere Medizin auf dem Eselsberg untergebracht war und so begaben wir uns zu Fuß mit der erhaltenen Beschreibung zum Dr. Bommer. Zum besseren Verständnis möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Uni Kliniken in Ulm auf drei Hügel verteilt sind und ungünstigsten falls Fahrzeiten von 15 Minuten anfallen können.
Dr. Bommer machte eine Feinnadelbiopsie am Achsel-Lymphknoten und sagte mir, dass ich nachmittags 15:00 Uhr anrufen soll, um das Ergebnis zu erfahren. Er berichtete mir dann, dass er nichts richtig Greifbares finden konnte, und eventuell ein indolentes Lymphom vorliegen könnte. Um sicher zu gehen schlug er vor, am folgenden Morgen eine Knochenmarkbiopsie zu machen. Ich willigte ein. Nachmittags 15:00 Uhr rief ich wieder an, und er teilte mir mit, dass leider die Situation wie am Tag zuvor sei. Für eine verbindliche Aussage bräuchte er mehr Material und schlug vor, dafür operativ einen Lymphknoten zu entnehmen, und zwar den am Hals oder aus der Achsel.
Am anderen Tag war ich dann zur Ultraschalluntersuchung, um zu prüfen, ob der Halsknoten geeignet wäre, da nach Dr. Bommer dies die einfachere Operation sein würde, da unter der Achsel viele Lymphbahnen zusammen laufen. Der Halsknoten war nicht geeignet, und der untersuchende Oberarzt sagte mir: „Herr Krüger, Ihre Lymphknoten sind nicht bösartig. Da bin ich mir ziemlich sicher.“
Mit dieser gut tuenden Anmerkung begab ich mich zur Vorstellung in die chirurgische Abteilung und vereinbarte für Anfang Juni die Lymphknotenentnahme.
 
Mai 2006
Wieder getreu unserer neuen Erkenntnis „Lebe den Augenblick“ gingen wir im Mai auf Reisen. Das Programm war Japan und Bangkok. Bedrückend beeindruckend war Hiroshima mit den Gedenkstätten und insbesondere mit der Ausstellungsdokumentation. Das Geschehen, oder besser gesagt das Grauen vom 6.8.1945, dokumentiert durch alte Fotos, Fundstücke und Filmmontagen, war fast unvorstellbar und konnte von einem schon nach kurzer Zeit nicht mehr bewusst aufgenommen und verarbeitet werden. Wir haben das Friedensmuseum still, bedrückt von diesem nicht vorstellbaren Leid verlassen und haben einige Tage gebraucht, wieder zur Normalität zu finden.
 
Juni 2006
Das Lymphom hatte das Prostataproblem verdrängt. Ich erinnerte Dr. Bommer daran, dass ich ursprünglich nach Ulm gekommen war, um die Prostata abzuklären. Er organisierte mir die Termine in der Urologie.
Am Tag meiner stationären Aufnahme zur Lymphknotenentnahme hatte ich morgens bei Prof. Hautmann, Leiter der Uni Urologie Ulm, ein Gesprächstermin. Nachdem er sich kurz meine Geschichte angehört und die Ergebnisse des PET-Cholin angesehen hatte, sagte er: „Ich bin ein Mann der klaren Worte. Unter 100 Krügers mit Ihren Werten und Untersuchungsergebnissen hätte vielleicht ein Krüger keinen Krebs.“
Vor seinem Sprechzimmer hatte er zwei Adjutanten postiert, und als er uns zur Tür begleitete, gab er dann seine Anweisungen: „Sie bringen Herrn Krüger ins Untersuchungszimmer und Dr. …. möchte sich die Prostata ansehen. Weiter besorgen Sie die CD über die PET-Untersuchung von Herrn Krüger in der Nuklearmedizin.“ Prof. Hautmann hatte seinen Bereich straff organisiert und unter Kontrolle, und er war noch ein Chefarzt der alten Kategorie „Götter in Weiß“.
Der Arzt kam nach etwa 15 Min. und führte die übliche Untersuchung durch, wobei hier natürlich Rektal US zum Einsatz kam. Er berichtete mir, dass per US nichts Auffälliges zu sehen sei, und dies auch eine gewisse Rehabilitation meines Urologen in Marbella wäre für die beiden erfolglosen Biopsien.
Die Biopsie wollte ich gerne einen Tag nach der Knotenentnahme machen lassen. Es war natürlich so kurzfristig kein offizieller Termin mehr frei, aber wir sind flexibel, meinte Prof. Hautmann, und dann kommen Arzt und Schwester um 7:15 Uhr morgens und machen Ihre Biopsie.
Meine Frau und ich waren von Prof. Hautmann angetan wie von der ganzen Atmosphäre an der Uniklinik Ulm. Wir kannten das unpersönliche, snobistische Heidelberg, und es tat richtig gut, dass hier in Ulm ein Patient noch Mensch war.
Nachmittags bezog ich mein Zimmer. Es war mein erster Krankenhausaufenthalt. Ich wurde schon von einer jungen Ärztin erwartet, um den Papierkram zu erledigen wie Aufklärung Operationsrisiken usw.
Morgens 6:30 Uhr kam der Pfleger und brachte mir das OP-Hemd, und kurz vor 7:00 Uhr schob er mich mit Bett durch die endlosen Gänge- der Bereich Innere Medizin besteht aus diversen älteren Gebäuden mit Verbindungsgängen- zum OP-Bereich. Der Vorbereitungsraum hatte in Brüstungshöhe eine etwa 4 m breite Fensterfront aus Schiebefenster. Mein Bett wurde längsseitig an das geöffnete Fensterteil geschoben, und ich musste durch das Fenster klettern in ein auf der Innenseite stehendes Bett, das dann mit mir weggefahren wurde, um Platz für den nächsten Patienten zu machen. Es gab vier OP-Räume, so dass zum Arbeitsbeginn diese Fensterdurchreiche frequentiert war. Mich nahm eine nette Schwester in Empfang, setzte auf meinem Handrücken eine Kanüle ……. und dann hörte ich aus weiter Ferne: „Aufwachen Herr Krüger. Wie geht es Ihnen?“
Ich war im Aufwachraum, die Operation war vorbei, und so langsam kehrte die Erinnerung zurück.
Der Ablauf war gut durchorganisiert wie in einer Fertigung, und der Patient hatte gar keine Gelegenheit, Ängste zu entwickeln. Als ehemaliger Fertigungsfachmann hatte ich nichts auszusetzen.
Innere Medizin und Urologie lagen auf unterschiedlichen Hügeln, so dass ich mir für den nächsten Morgen zu 6:30 Uhr ein Taxi bestellt hatte und in 10 Minuten war ich dann in der Urologie. Da, wo vor zwei Tagen Menschen hektisch hin und her eilten, war zu dieser frühen Stunde niemand. Nach etwa 15 Minuten sichtete ich eine Schwester und erläuterte ihr mein Anliegen. „Die werden schon kommen. Sie sind halt etwas zu früh da“, meinte sie, und tatsächlich fünf nach sieben erschien der Arzt, den ich von der Untersuchung kannte, und dann kam auch seine Helferin. Wir gingen ins Untersuchungszimmer, und ich fragte, ob er auch meine CD mit den PET-Aufnahmen hätte. Das bejahte er und stellte seinerseits die Gegenfrage, ob ich auch die Antibiotika vorschriftsmäßig eingenommen habe, was ich dann bejahte.
Ich kannte ja den Ablauf und zog mich aus und kletterte auf den Spezialstuhl, wobei ich dann in der rechten Hand den Beutel für das Wundsekret hielt, das über Schläuchlein aus der rechten Achsel in den Beutel abgeleitet wurde. Als ich dann meine Position eingenommen hatte, durfte ich dann mit der linken Hand den Hodensack hochziehen, um dem Arzt freie Sicht zu geben.
Leider habe ich es versäumt nachzufragen, wie der Informationsabgleich PET-Aufnahme zu aktueller Rektal-Sonografie erfolgte. Ich vermute, dass die Koordinaten in das aktuelle Sonografiebild übertragen wurden, da der Arzt während der Biopsie Äußerungen machte wie, „Volltreffer, genau in die Mitte getroffen.“
Es wurden gezielt nach den PET-Informationen zwei Stanzen in jeden Prostatalappen und noch weitere sieben Stanzen verteilt auf die Prostata bzw. in Areale, die dem Arzt verdächtig erschienen, gemacht, um abzusichern, dass nicht noch andere Bereiche, als die durch das PET-Cholin sichtbar gemachten Zonen, betroffen waren.
Danach bekam ich für ein paar Stunden ein Krankenzimmer. Es wurde mir Frühstück serviert und alle 1 ½ Stunden musste ich der Stationsschwester in einer Urinflasche meinen Urin präsentieren, der nach anfangs tiefrot dann langsam in rosa überging, und gegen 11:00 Uhr durfte ich dann gehen und bestellte mir ein Taxi, um wieder auf meine Krankenstation zu kommen. Ich hatte zwar auch Blut im Urin nach der Biopsie, aber später hatte ich nicht die von meinen beiden ersten Biopsien bekannten, unschönen Blutgerinnseln. Ob dies nun Zufall oder ein Könner am Werk war, wusste ich nicht, aber ich hatte natürlich nichts dagegen, dass mir dieser Kelch erspart blieb.
Nach zwei weiteren Tagen verließ ich das Krankenhaus, und bekam zuhause in Deutschland zwei Tage vor unserer Abreise nach Spanien den Anruf vom Sekretariat Prof. Hautmann, dass das pathologische Ergebnis vorliegen würde. Ich bat, mir dies telefonisch vorab durchzugeben. Dies wurde abgelehnt, und ich bat dann mir das Ergebnis zu faxen. Dies wurde ebenfalls abgelehnt, was mir unverständlich war, da ein Fax auch vor Gericht anerkannt wird, was ich auch monierte. Man bestand darauf, da das Ergebnis nicht so erfreulich wäre, dass ich vorbei kommen sollte, um die Angelegenheit mit Prof. Hautmann zu besprechen. Dies lehnte ich ab, da mir der Stress 450 km Autobahnfahrt einen Tag vor meiner Abreise zu groß war, und sagte, dass man mir per Post an meine spanische Adresse den Befund schicken möchte.
Die Verblüffung an dem anderen Ende des Telefons konnte ich direkt spüren, und die Antwort kam leicht gestammelt, „ Aber alle Patienten kommen sofort bei so einem Ergebnis.“
Meine Begeisterung für Ulm hatte aufgrund dieser Engstirnigkeit einen ersten Dämpfer bekommen, aber es sollte noch viel dicker kommen.
Etwa drei Wochen später erhielt ich den Befund per Brief in Spanien:
Diagnose: Stanzbioptisch gesichertes Prostatakarzinom im klinischen Stadium T2c NX M0 Gleason Score 3 + 4 = 7.
Anamnese: Sie hatten sich zur Prostatastanzbiopsie nach durchgeführtem PET-Cholin/CT vorgestellt. Es wurde eine PET-Cholin/CT gesteuerte Stanzbiopsie durchgeführt. Hier nun das histologische Ergebnis.
Histologie: Mehrteilig seitengetrenntes Prostatastanzmaterial mit Mikroherden eines glandulären Prostatakarzinoms Gleason Grad 3 + 4 = 7. Tumoranteil rechts Mitte, links lateral Apex und Basis maximal 5 %.
Beurteilung: Es handelt sich um ein Gleason 7 Prostatakarzinom. Unserem Erachten nach sollte eine radikale Prostatektomie durchgeführt werden.
Bezüglich eines Termins kann mit uns Kontakt aufgenommen werden.
Ich hatte mich ja schon, wie ich meinte, sehr gut auf den KISP Seiten informiert, aber mit dem schriftlichen Vorliegen meines Befundes wurde mir klar, dass dies doch nur oberflächlich war. Jetzt hatte ich einen eindeutigen Bezug nämlich meinen Befund und musste feststellen, dass ich die Begriffe alle schon einmal gelesen hatte, aber deren Bedeutungen doch recht verschwommen waren, und Schlussfolgerungen daraus konnte ich erst recht nicht ziehen. Also ging es erst einmal wieder ins Internet auf die KISP Seiten, um den Befund zu verstehen als Grundlage für die weitere Vorgehensweise.

Juli 2006
Auch nach der Analyse meines Befunds blieb ich bei meiner schon vorab ohne vorliegende Diagnose getroffene DHB-Entscheidung, da ich von dieser Therapieform voll überzeugt war. Ich habe immer mit Spannung auf die PSA-Ergebnisse von Ralf in seinem Bericht in KISP Texte gewartet und mit gefiebert und habe den Achterbahnverlauf zur damaligen Zeit auch als eine Plateaubildung angesehen. Deshalb kam für mich als Therapie nur die DHB infrage, und ich schickte Ralf eine Email mit der Bitte, mir in der Nähe meines Wohnortes Urologen zu nennen, die eine DHB begleiten. Die Antwort kam prompt mit drei Vorschlägen und in der Rubrik „Meine Therapieentscheidung“ habe ich erläutert wie und warum ich zu Dr. Fleischmann, Heidelberg, gekommen bin.
Trotz meiner Entscheidung für die DHB wollte ich vor dem praktischen Beginn erst noch ein Gespräch mit Prof. Hautmann führen, um auch die Ansichten eines erfahrenen Urologen und Professors an der Universität Ulm zu hören. Meine Frau nahm an diesem Gespräch teil, und ich hatte mich mit Notizen vorbereitet. Gleich eingangs fragte ich Herrn Prof. Hautmann, was er von der DHB hält. „Wollen Sie mit Leibowitz nur eine Lebensverlängerung oder wollen Sie geheilt werden? Dies sollten wir zuerst klären“, war seine Entgegnung. „Gut informiert ist er“, dachte ich bei mir, und antwortete, „dass ich mich schon über die kurativen Möglichkeiten informieren möchte“. Herr Prof. Hautmann präsentierte dann die Partin Tabellen und bei meiner Diagnose ergab sich kein berauschender Prozentsatz für die Kapselbeschränkung des Karzinoms. Aber dies sollte sich ändern. Prof. Hautmann malte die Prozentsätze der Partin Tabelle auf ein Blatt Papier, umkreiste diese und schrieb die Zugehörigkeitsbezeichnung wie Lymphknoten- und Samenblasenbefall dazu. Dann referierte er: „ Die Samenblasen werden entfernt und damit verbessert sich entsprechend der Prozentsatz der Kapselbeschränkung.“ Meine Zwischenfrage war, ob während der Operation der Befall der Lymphknoten geprüft wird, und die Antwort war: „Mit solchen Kleinigkeiten halten wir uns nicht auf. Diese werden entfernt und eigentlich könnten wir damit den Prozentsatz auch wieder anrechnen …“.
Diese Art der Statistikverbesserung verblüffte mich schon.
Ich führte dann aus, dass ich annehme, dass eine Universitätsklinik auch Statistiken über die Operationen führt. Dies wurde mir kopfnickend bejaht, und so bat ich, mir die Statistik der Inkontinenzrate der von ihm Operierten zu zeigen.
„Was heißt hier Statistik? Rufen Sie die DKV an- ich muss wohl ungläubig geschaut haben- ja, das ist diese Privatversicherung, die Größte in Deutschland. Die machen Materialverbrauchsstatistiken für ganz Deutschland. Sie sind doch da wohl Mitglied?“ „Nein, ich bin bei der Halleschen KV“, antwortete ich. „Macht nichts, die werden auch Ihnen Auskunft geben. Fragen Sie dort, bei welchem Operateur die wenigsten Pampas verschrieben werden.“
Um eine weitere Eskalation zu vermeiden, erkundigte ich mich nach seiner Meinung zu Strahlungstherapien. Dies wäre eine Alternative zur Ektomie, meinte er, und Heidelberg in meiner Wohnsitznähe wäre eine gute Adresse. Nachdem das Gespräch wieder sachlich verlief, machte ich noch einmal einen Anlauf zum Thema Statistiken. „Herr Prof. Hautmann, als Universitätsklinik müssen Sie doch Statistiken führen und haben sicherlich Unterlagen über die Inkontinenzrate?“
„Was wollen Sie nur. Ich habe König Fahd operiert. Da waren vorher vier seiner Leibärzte über drei Monate hier in der Klinik. Die haben jeden Operierten in die Hose geguckt, und wehe, da wäre ein Tropfen in der Hose gewesen. Kopf ab!- und dazu machte er die Handbewegung mit der flachen Hand parallel zum Hals- Das haben die gewusst.“
Meine Frau und ich- wir waren sprachlos und schauten uns ungläubig an.
„Genug des Palavers. Meine Zeit ist schon überschritten“, und er stand auf und komplementierte uns zur Tür. „Denken Sie daran, während wir hier palavern, wächst Ihr Krebs weiter, und passen Sie auf, dass Sie nicht noch Ihren Operateur verlieren.“ Er hielt sich für den Besten.
Ende Juli hatte ich meinen zweiten Termin bei Dr. Fleischmann und startete meine DHB mit der Einnahme von Casodex und Avodart und bekam 10 Tage später meine erste Spritze Pamorelin zur Testosteronunterdrückung in Spanien beim Hausarzt.
 
Warum diese detaillierte Darstellung?
Mit meiner Schilderung auch des privaten Ablaufes in diesen zwei Jahren möchte ich aufzeigen, dass beim Verdacht auf oder bei der Diagnose PK die Welt nicht untergeht, und man für seine Entscheidungen sich Zeit nehmen kann- das Prostatakarzinom wächst sehr langsam-, und wenn man unsicher ist, dann nimmt man sich eine Auszeit, um die Entscheidung reifen zu lassen. Dies müssen keine Fernreisen wie bei mir sein, sondern eine Hütten-Bergwanderung oder eine längere Radtour haben den gleichen Effekt des Abschaltens und des Verarbeiten des Geschehens im Unterbewusstsein. Die Gefahr im Übereifer, in der Angst etwas Falsches/Unbedachtes zu machen, was man später bereut weil irreversibel, ist viel größer als dass durch Nichtstun etwas aus der Kontrolle gerät.
Weiter wollte ich aufzeigen, dass Ärzte auch nur Menschen mit starken und schwachen Seiten sind, und somit die Eigeninitiative erforderlich ist, um nicht in einen Routineablauf, der zwar gut gehen kann aber nicht muss, zu kommen. Dies erfordert natürlich eine intensive Beschäftigung mit der Thematik Prostatakrebs, wobei uns heute glücklicherweise das Internet als eine riesige Datenbank zur Verfügung steht, und man somit sich das Wissen erarbeiten kann, um als mündiger Patient zusammen mit dem Arzt seines Vertrauens ganz bewusst seinen Therapieweg zu finden.
Das Geschehen um die Prostata ist für einen Mann äußerst wichtig, für viele geht es um ihren Selbstwert als Mann. Es geht um Potenz, Testosteronspiegel (Manngefühl), Inkontinenz, Zeugungsfähigkeit, so dass man nach meiner Auffassung die Therapieentscheidung nicht nur den Ärzten überlassen sondern man unbedingt selber mitwirken sollte, damit in einer Therapie auch die für einen persönlich wichtigen Belange berücksichtigt werden. Es ist ein weiterer großer Vorteil beim PK gegeben, und zwar gibt es sehr unterschiedliche Therapieformen, so dass fast immer die Möglichkeit eines guten Kompromisses für die eigenen Prioritäten gegeben ist.
Diese Ausführungen gelten für Prostatakrebs im Anfangsstadium bzw. noch in der Kapsel (Prostata). Für metastasierten Prostatakrebs gelten andere Überlegungen, wobei aber auch hier keine übereilten Aktionen wie Prostatektomie unter den Schlagwörtern Krebsmassereduzierung oder Überlebensvorteil erfolgen sollten, sondern auch in diesem Fall gilt, sich zuerst umfangreich informieren, um dann bewusst mit seinem Arzt des Vertrauens die Vorgehensweise zu erarbeiten.
 
Vorsorge?
Ja, ohne Wenn und Aber! Und zwar über Blutabnahme ist ein PSA-Test zu machen. PSA steht für prostata-spezifisches Antigen. Der Test ist in der modernen aussagefähigeren Form, aufgeteilt in den so genannten komplexierten PSA (cPSA) und dem freien PSA (fPSA), durchzuführen und sollte ab 40 Jahre bzw. bei Prostatakrebsfällen in der Familie ab 35 Jahre erfolgen. Zu Beginn ist meine Empfehlung vier Messungen im Abstand von 3 – 4 Monaten zu machen, um eine gesicherte Ausgangsbasis zu haben und dann abhängig von der Werteentwicklung auf halbes oder jährliches Messintervall zu gehen. Die Maßeinheit für den PSA-Wert ist meistens ug/l, und Werte zwischen 1 bis 2 sind sehr gut, wobei aber auch der Bereich zwischen 2 und 3 in Ordnung ist. Wichtig ist, dass über die Zeitachse kein ansteigender sondern ein horizontaler Verlauf zu verzeichnen ist. Weiter sollte der Quotient von fPSA zu cPSA größer 0,2 sein und ebenfalls über die Zeitachse horizontal verlaufen. Sollte einmal ein Messwert in die ungünstige Richtung ausfallen, dann ist nach drei Monaten eine weitere Messung zu machen, um zu ermitteln, ob ein Messausrutscher vorlag oder sich eine Tendenz entwickelt. Trifft letzteres zu, dann ist nun engmaschiger in drei bis vier Monatsabständen zu kontrollieren. Ergibt sich ein Szenario mit steigenden cPSA-Werten bei gleichzeitig fallenden Quotienten fPSA/cPSA, und wenn dieser noch den Wert von 0,2 unterschreitet, dann liegt ein starkes Indiz für sich entwickelnden Prostatakrebs vor.
Es sollte nun eine Abklärung der Situation erfolgen, wobei eine Stanzbiopsie schon eine sehr invasive Angelegenheit mit hoher Komplikationsrate ist, wie meine obigen Ausführungen belegen. Deshalb ist meine Empfehlung eine Feinnadelaspirationsbiopsie (Abkürzung FNAB) durchzuführen, die, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann, fast schmerzfrei und unblutig ist. Die Komplikationsrate ist deutlich geringer, etwa Faktor 20 im Vergleich zur Stanzbiopsie. Leider gibt es nicht mehr viele Urologen in Deutschland, die die FNAB durchführen, da diese durch die Stanzbiopsie verdrängt wurde. Letztere trat ihren Siegeszug zusammen mit der Prostatektomie, die als so genannter Goldstandard gilt, an. Für die Prostatektomie sind die Lage des Karzinoms, die Malignität des Karzinoms definiert in Gleason Score und die Kapselbeschränkung des Karzinoms für die Art der Operation sehr wichtig, und zwar ob Nerven schonend (Potenz und Inkontinenz) operiert werden kann, und diese Informationen liefert die Stanzbiopsie.
Für die Abklärung der eigenen Situation genügt die FNAB, und diese liefert darüber hinaus sehr wichtige Informationen über die Biologie des Karzinoms als Entscheidungsgrundlage für das weitere Verhalten, falls die Untersuchung ein positives Resultat, sprich Krebs, gebracht hat. Überlegungen und mögliche Vorgehensweisen bei der Diagnose Krebs sind im Kapitel „Gedanken, Erkenntnisse, Ratschläge“ aufgeführt. Auch im Kapitel „Meine Therapieentscheidung“ kann man sich informieren.
Ich kann zwei Urologen für die FNAB benennen, und zwar Herrn Dr. Bliemeister für den Norddeutschen und Herrn Dr. Fleischmann für den Süddeutschen Raum. Beide Herren sind nicht nur sehr gute Urologen/Ärzte sondern auch noch Mensch, so dass ich den Aufwand, eventuell einige Kilometer fahren zu müssen, für eine fachgerechte nicht invasive Biopsie immer in Kauf nehmen würde. Leider führt Dr. Fleischmann, wie meine Nachfrage bei ihm ergab, keine FNABs mehr durch. Er hat zwar noch sein FNAB-Besteck aber nur noch aus nostalgischen Gründen. Der andere Teil meiner Empfehlung zum Urolgen/Mensch Dr. Fleischmann hat natürlich weiter Gültigkeit.
Bei der FNAB werden meistens vier Proben in Form abgesaugter Zellen aus der Prostata erstellt, und im Institut Prof. Böcking von der Universität Düsseldorf wird dann die DNA Ploidie bestimmt als Nachweis, ob Krebs vorliegt. Im Fall von Krebs unterscheidet man vier Arten der DNA Ploidie nämlich peridiploide, peritetraploide, x-ploide und multi-ploide Verteilungen. Der Typ der DNA Ploidie gibt detailliertere Aufschlüsse für Prognose und mögliche Therapien als das pathologische Ergebnis der Stanzbiopsie dargestellt in Gleason Score. Aber auch aus dem Material der Stanzbiopsien kann nachträglich noch die DNA Ploidie bestimmt werden, um diese wichtige Information für Prognose und Therapieentscheidung zu haben. Im Kapitel „Gedanken, Erkenntnisse, Ratschläge“ erläutere ich die Ergebnisse der DNA Ploidie und die sich daraus ergebenen Konsequenzen mit den Für und Wider.
Und noch ein Tipp, und zwar habe ich meinen beiden Söhnen empfohlen neben der PSA-Bestimmung auch den Testosteronspiegel messen zu lassen, denn dieser fällt im Allgemeinen beim Entstehen eines Prostatakarzinoms, also ein weiteres Indiz und Entscheidungshilfe für den Schritt, eine FNAB machen zu lassen.
Und abschließend noch einen Hinweis zur PSA-Messung. 48 Stunden vor der Blutabnahme kein Radfahren und keinen Sex, da sonst die Messwerte zu hoch ausfallen können. Die Prostata wird durch diese Tätigkeiten angeregt, zusätzliches prostata-spezifisches Antigen zu produzieren.
 
Was macht mein Lymphom?
Die PET-Cholin-CT Untersuchung hatte, wie schon erläutert, auch noch den Verdacht auf ein indolentes Lymphom gebracht. Die Biopsien wie auch die Lymphknotenentnahme in der rechten Achsel waren negativ. Im Januar 2007 machte ich zur Kontrolle ein weiteres PET-Cholin-CT in Ulm. Die Lage war unverändert. Die Knoten waren weiterhin da, aber hatten sich nicht vergrößert. Ebenso gab es wieder in der rechten Achsel den dunklen Fleck (Lymphknoten), obwohl dieser im Juni entfernt worden war. Die Fachleute Prof. Döhner und Dr. Bommer meinten, da es keinen Nachweis neu aufgetretener Lymphommanifestationen gab, in einem halben Jahr wieder zu kontrollieren.
Im Sommer machte ich dann meine Protonentherapie in Loma Linda und kam dann im Herbst zu dem Schluss wegen der hohen Strahlenbelastung kein weiteres PET-Cholin-CT sondern nur ein einfaches CT durchzuführen, und zwar der Einfachheit halber machte ich dies in Marbella/Spanien.
Mein Hausarzt, Dr. Wienand, in Spanien hatte aufgrund seiner früheren Kliniktätigkeit Erfahrungen mit der Auswertung von CTs, und so brachte ich die neuen Aufnahmen zusammen mit der CD über die PET-Cholin-CT Auswertungen vom Januar des Jahres ihm zur Beurteilung. Zu unserem großen Erstaunen konnten wir in den neuen CT-Aufnahmen nicht die großen Lymphknoten im Bauchraum, unter der Achsel und am Hals finden. Herr Dr. Wienand machte dann die Entdeckung, dass dort, wo in den PET-Cholin-CT Aufnahmen die großen Lymphknoten waren in den neuen CT-Aufnahmen eine Häufung/Ansammlung von kleinen bis mittelgroßen Lymphknoten zu verzeichnen war, was nach ihm nichts Außergewöhnliches darstellte. Unsere Schlussfolgerung war, dass es in diesen Häufungszentren von Lymphknoten aus nicht bekannten Gründen zu einer Anreicherung des Tracers Cholin gekommen war und dadurch dann in den Auswertungen der Eindruck von einzelnen großen bis sehr großen Lymphknoten entstanden war. Dies erklärte auch, warum in der PET-Cholin-CT Untersuchung vom Januar in der rechten Achsel ein großer Lymphknoten angezeigt wurde, obwohl einige Monate zuvor dieser entfernt worden war. Nach der Operation hatte mir die Chirurgin erzählt, dass hinter dem entnommenen Knoten noch weitere Lymphknoten vorhanden waren. Diese hatten sich bei der PET-Cholin-CT Untersuchung im Januar wieder mit Cholin angereichert, so dass der Eindruck entstand, dass gar kein Knoten entfernt worden war.
Da die Untersuchung des entnommenen Lymphknotens sowie auch die Rückenmarkpunktion keinen Hinweis für einen malignen Befall des Lymphsystems brachten und weiter auch in beiden Fällen keine Prostatakrebszellen gefunden wurden, hat sich für mich das Kapitel Lymphom als eine Fehlinterpretation der PET-Cholin-CT Bildgebung erledigt. Dies Verfahren hat mir sehr geholfen zu der richtigen Diagnose Prostatakrebs zu kommen, hat mir dann aber im Gegenzug Kummer/Aufregung, eine unnötige Operation sowie unnötige aufwendige Untersuchungen mit hohen Kosten für die Krankenkasse gebracht. Trotz der großen Fortschritte bei den Bildgebungsverfahren in der Medizin werden an meinem Beispiel die Grenzen und auch die Gefahren dieser Systeme sichtbar.
 
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