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Reisejahr 2010



Im Jahr 2010 werde ich 70 und anstatt mit Familie und Freunde groß zu feiern, machen wir einige ungewöhnlichere Reisen und vertagen das Feiern auf den 80!

Unser Reiseprogramm:

- Baja California mit Wahlbeobachtung

- Grönland und Nord/West-Passage

- Neuseeland

Baja California und Neuseeland erkunden wir auf eigene Faust im Mietauto, während  Grönland und die Nord/West-Passage als Kreuzfahrt mit der Hanseatic durchgeführt werden.

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Reise auf die Bahamas, nach Mexico City und Baja California
vom 4.1. – 18.2.2010

1. Reiseablauf

1.1  Abreise von Frankfurt mit LH 462 um 9:55 Uhr nach Miami am 4.1.2010 mit Ankunft Ortszeit um 14:05 Uhr. Weiterflug nach Nassau um 17:50 Uhr mit AA4939 und Ankunft in Nassau um 19:02 Uhr.

1.2 Flug von Nassau nach Miami am 20.1.10  um 17:04 Uhr mit AA4984 und Ankunft in Miami um 18:18 Uhr. Übernachtung am Airport im „Best Western Airport Inn and Suites“.
http://www.bestwesternflorida.com/hotels/best-western-miami-airport-west-inn-and-suites/

1.3 Weiter nach Mexico City am 21.1.2010 von Miami um 11:35 Uhr mit MX0312 und Ankunft in Mexico City um 14:10 Uhr.
Abholung durch Four Seasons Transportation Service.

1.4 Mexico City von 21.1. – 24.1.20010 im Hotel Four Seasons Delux Twin Room mit Bestätigungsnummer 89779340.
www.fourseasons.com/mexico


1.5 Am 24.1.2010 um 11:00 Uhr mit MX7586 Flug nach La Paz/Baja California. Ankunft um 13:40 Ortszeit.

1.6 Mietwagen von Alamo Confirmation 749447520 abholen für den Zeitraum vom 24.1. bis 9.2.10.

1.7 Übernachtung in La Paz 24./25.1.10 im Hotel Marina Reserv. 0912090516500.
http://www.hotelmarina.com.mx/sp/index.html

1.8 Aufenthalt in Loreto im Hacienda Suites Hotel vom 25. – 27.1.10 mit Reservierungsnummer 2583.
http://www.haciendasuites.com/

1.9 Aufenthalt mit drei Übernachtungen in San Ignacio Lagoon Cabanas zur geführten Grauwalbeobachtungen vom 27.1. – 30.1.2010.
www.bajaex.com

1.10 Aufenthalt im Posada de las Flores in Punta Chivato vom 30.1. – 2.2.10 mit Reservierung 0014461.
http://www.posadadelasflores.com/

1.11 Übernachtung vom 2./3.2.10 im Turotel Queretaro Confirmation
112782398.
http://travel.travelocity.com/hotel/HotelDetail.do?Service=TRAVELOCITY&tab=features&propertyId=60714&source=SABRE

1.12 Aufenthalt im Hotel California Todos Santos vom 3.2. bis 5.2.10.
www.hotelcaliforniabaja.com

1.13 Aufenthalt in Solmar Suites-All Inclusive in Cabo San Lucas vom 5. – 8.2.10. Reservierungsnummer ist 2039072.
http://www.bookit.com/mexico/cabosanlucas/hotels/solmar-suites/

1.14 Übernachtung im Hotel Marina in La Paz 8./9.2.10. Reservierungsnummer ist 0912111130530.
http://www.hotelmarina.com.mx/sp/index.html

1.15 Am 9.2.10 Flug um 11:05 Uhr mit AM2121 von La Paz über Mexico City nach Puerto Vallarta. Ankunft um 16:30 Uhr.

1.16 In Puerto Vallarta sind wir vom 9.2. bis 17.2.10 im „Villa Premiere Hotel & Spa- All Inclusive“ mit Bestätigungsnummer 6190.
http://www.premiereonline.com.mx/


1.17 Am 11.2.10 morgens eine Excursion zur Buckelwalbeobachtung mit der „Whale come to Vallarta“ unter Code 1102 ico0612.
http://www.vallartawhales.com

1.18 Am 17.2.10 um 11:25 Uhr mit MX7513 Flug nach Mexico City und Ankunft um 12:50 Uhr. Weiterflug mit LH 499 um 21:00 Uhr nach Frankfurt. Ankunft in Frankfurt am 18.2.10 um14:30 Uhr.

Interessante Links für weitere Informationen über Baja California:

http://www.spitz-bergen.de/reisen/nordamerika/mexico/mexiko-grauwal-reise.html

http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/index.php?title=Buckelwale

http://www.vallartawhales.com/


http://www.bajaex.com/Plan-Your-Adventure/Whale-Watching.aspx

http://www.baja-california.ch/index.php?MenuID=1&UserID=1&ContentID=41

 

2. Reiseroute in Google Earth

Die Reiseroute und auch die Tagesetappen habe ich mit dem kleinen GPS-Gerät von Sony aufgezeichnet. Dies ermöglicht dann auch die ortsmäßige Zuordnung der Fotos und Filme (Geotagging). Ich bin von den gebotenen Möglichkeiten zusammen mit Google einfach begeistert.


3. Allgemein

Diese Reise war von Ihrer Art zweigeteilt, und zwar war der Aufenthalt auf den Bahamas ein Arbeitseinsatz, um notwendige Renovierungen an unserem Townhouse durchzuführen. Der Oberbelag der Terrasse musste neugemacht werden mit einer Verbesserung des Wasserbodenablaufes. Das Dach haben wir beschichten lassen, damit bei eventuellen Hurrikans keine Angriffsmöglichkeit an den Dachschindeln mehr gegeben ist. Weiter haben wir unser Hausteil außen komplett neu gestrichen. Den Ablauf unseres Aufenthaltes auf Paradise Island habe ich in einem kleinen
Fotoalbum festgehalten.
Wie ich schon eingangs erwähnt habe, fasziniert mich die Möglichkeit des Geotagging mit dem Aufzeichnen der gegangenen/gefahrenen Strecke. Meine Gehversuche mit der dazu notwendigen Hard- und Software habe ich auf den Bahamas gemacht, und die beiden Strandwanderungen sind mein Erstlingswerk und in den beiden nachfolgenden Links festgehalten worden. Mit dem Klick auf einen Link öffnet sich Google Earth, vorausgesetzt diese kostenlose Software ist auf dem PC installiert, und zeigt die Route unserer Strandwanderung mit hinterlegten Fotos, die wieder durch Anklicken vergrößert dargestellt werden können.
Der eigentliche Urlaub begann dann mit dem Flug Nassau-Miami-Mexico City am 20./21.1.10.


4. Reiseantritt war am 4.1.10 mit LH nach Miami von Frankfurt aus. Die Passkontrolle in Miami war erstaunlich flott sowie auch die Sicherheitskontrollen für den Weiterflug nach Nassau/Bahamas. Die USA kennt keinen internationalen Flughafenbereich, d.h. man muss auch bei Weiterflug in Länder außerhalb der USA die volle Immigrationsprozedur machen und dann wieder den kompletten Sicherheitscheck für den Weiterflug. Miami bietet aber als einziger Flughafen der USA den Service, dass das Gepäck zum Endflughafen durchgecheckt wird. In den anderen Flughäfen muss man das Gepäck auch Zoll abfertigen und beim Einchecken für den Weiterflug wieder neu aufgeben. Unser Weiterflug nach Nassau war mit American Airline. Ich hatte die gesamte Reise mir selber zusammengestellt und übers Internet gebucht und mir die Buchungsbestätigungen für die diversen Flüge und Hotelbuchungen ausgedruckt. Dieser Ausdruck zusammen mit dem Pass ist ausreichend, um seine Flugtickets zu bekommen bzw. um bei den Hotels einzuchecken.
Obama hatte nach Detroit verschärfte Sicherheitskontrollen verkündet, wobei es für uns dann die schnellsten und einfachsten Kontrollen in Miami waren, die wir bisher erlebt hatten. Ich hatte einen sehr großen Rucksack (Gewicht 15 kg) mit meiner umfangreichen Fotoausrüstung und Vaio- PC mit Zubehör als Handgepäck dabei und erwartete Schwierigkeiten. Aber ich musste nicht einmal den Rucksack aufmachen. So klafft Wollen und Können in der Politik nicht nur bei uns weit auseinander.
 

5. Start des 2. Abschnittes mit Flug Nassau-Miami am 20.1.10

Mit unseren Renovierungsarbeiten waren wir sonntags, drei Tage vor Abflug, fertig. Dann stand noch Saubermachen und Aufräumen an. Unser Flug nach Miami war um 17:05 Uhr und einer inneren Eingebung folgend, ließen wir uns sehr frühzeitig per Taxi um 13:00 Uhr zum Flughafen fahren und wie sich später zeigte, war dies unser großes Glück, da ansonsten der zweite Teil, nämlich der Urlaubsteil, der Reise mit einem Fiasko begonnen hätte. Das „Unglück“ nahm beim Einchecken bei American Eagle seinen Lauf. Die Sachbearbeiterin am Eincheckschalter gab uns nach einigen Versuchen an Ihrem Computer unsere Reiseunterlagen zurück mit einem Merkblatt über die Einreisebestimmungen ESTA. Hier hatte sich für die Einreise nach USA von den Bahamas aus etwas geändert, und zwar mit dem 20. Januar, unserem Reisetag. Dies Merkblatt sagte nur Bekanntes für mich, dass man vor der Einreise in die USA rechtzeitig online seine Touristenvisa beantragen muss. Dies hatte ich schon letztes Jahr für uns im Februar gemacht vor unserer damaligen Südstaatenreise, und die Gültigkeitsdauer war bis Februar 2011. Wir hatten ja auf der Herreise über Miami, wo
wir auch den kompletten Immigrationszyklus machen mussten, keine Schwierigkeiten gehabt. Als vorsichtiger und erfahrener Reisender hatte ich mir vor Reiseantritt einen Ausdruck von den genehmigten Touristenvisa gemacht, und dies präsentierte ich der jungen Frau selbstbewusst. Sie nahm die Ausdrucke und unsere Reiseunterlagen und verschwand. Nach 10 Minuten etwa kam sie zurück und sagte uns, dass der Immigrations-Officer im Computersystem geprüft habe und unsere Genehmigungsnummern gibt es nicht, und wir müssen die Touristenvisa neu  online beantragen. Das Merkblatt hatte noch den tollen Hinweis, dass bei Ablehnung uns dann die Möglichkeit offen steht, bei der Botschaft einen Visumsantrag zu stellen.
Wir schnappten unser gesamtes Gepäck und machten uns auf den Weg zum Ankunftsterminal ca. 400 m, da es hier ein Büro mit Onlinenutzung gegen Bezahlung gab. Ich erledigte dann für Karola und mich die Antragsprozedur und bekam auch jeweils sofort die positive Bestätigung und druckte diese für uns aus. Damit machten wir uns auf den Weg zurück zum Einchecken. Es wurden die Daten eingegeben, aber es lag wieder am Eincheckcomputer keine Freigabe vor und unsere junge, schwarze Lady meinte, dass dies eine Weile dauern könnte, bis die Information in ihrem System wäre. Karola hatte in dem Businesscenter, besser Centerchen mit vielleicht 10qm und einem Computer, erfahren, dass wir bei weiteren Schwierigkeiten, dann nach einem Immigrations-Officer verlangen sollten. Dies forderte Karola dann von unserer Einchecklady, die dann verschwand und tatsächlich mit einem Officer zurückkam. Diesem erläuterten wir unser Problem, und er nahm unsere alten wie auch neuen Ausdruckgenehmigungen und sagte, dass er nun in der Zentrale in Washington anrufen und versuchen würde, uns zu helfen. Nach ca. 25 Minuten kam er zurück und sagte, dass unsere Anträge in Ordnung sind, aber durch die heute wirksam gewordenen Änderungen verbunden mit einem Computerupdate waren unsere alten verschwunden und bei den neuen Daten würde es Tage dauern bis diese dann im gesamten Computersystem vorhanden wären. Er gab dann unserer Einchecklady schriftlich von ihm unterzeichnet die Genehmigung. Sie musste nun noch das Einverständnis Ihrer Zentrale in USA einholen, dass sie uns abfertigen durfte ohne Einreisefreigabe im Computer, denn bei Nichtbeachtung dieser Bestimmung muss die Airline an die US-Regierung 1000 $ Strafe zahlen. Nach 10 Minuten hin und her am Telefon hatten wir dann auch diese Hürde geschafft. Bei Erledigung der Immigrationsprozedur sahen wir dann unseren Officer an einem anderen Schalter seine Arbeit tun, und wir winkten und riefen ihm zu, „Thank You very much!“
Ihm hatten wir es zu verdanken, dass wir den zweiten und eigentlichen Zweck unserer Reise, nämlich Baja California kennen zu lernen, antreten konnten und uns der große Ärger und Frust mit Stornierungen von Flügen und Hotels, soweit überhaupt möglich, erspart blieb. Und damit bestätigte sich wieder einmal, dass es in allen Ländern, in allen Systemen hilfsbereite Menschen gibt.
16:30 Uhr erreichten wir dann erschöpft den
Boardingbereich. 2 ½ Stunden Kampf und Stress lagen hinter uns. Unser Flug hatte Verspätung, wahrscheinlich zu wenig Buchungen, so dass wir auf die nächste Maschine 17:40 Uhr umgebucht wurden. Wir kauften
uns einen Sandwich und Mineralwasser zur Stärkung, denn seit dem Frühstück um 8:00 Uhr hatten wir nichts mehr gegessen und getrunken.
Übernachtet haben wir im Best Western Airport, was Karola kritische Anmerkungen entlockte aufgrund früherer schlechter Erfahrungen mit dieser Kette. Und es sah zuerst so aus, dass sie Recht haben sollte. Es gab kein Restaurant im Hotel, vor dem Fahrstuhleingang war es schmutzig, und der Fahrer vom Hotelbus war unfreundlich. Aber es war dann doch ganz passabel, denn das Zimmer war groß und sauber und ruhig, und bei einem Italiener- nur drei Minuten zu Fuß vom Hotel-  haben wir dann ganz hervorragend zu Abend gegessen.
Aufgrund dieser Erfahrungen sind wir am anderen Morgen bereits um 6:00 Uhr aufgestanden und mit dem Hotelbus um 8:00 Uhr zum Flughafen gefahren. Einchecken und Sicherheitskontrollen verliefen problemlos, so dass wir zwei Stunden Zeit bis zum Boarding hatten.


6. Mexico City vom 21. – 24.1.10

Der Flug war pünktlich. In Mexico City wurden wir von einem Fahrer von unserem Hotel Four Seasons erwartet, der am Ausgang des internationalen Bereiches im Ankunftsbereich mit einem Schild, mit unserem Namen versehen, wartete.  Die Fahrt zum Hotel dauerte etwa eine halbe Stunde. Von außen gab das Hotel nicht viel her, aber innen war es dann von der gediegenen Eleganz, die wir von anderen Four Seasons in den USA kannten. Besonders schön war der riesige Innenhof. Beim Einchecken wurde uns das Angebot unterbreitet, dass wir für einen geringen Aufpreis eine Suite haben könnten, was wir dann auch machten. Am nächsten Tag erkundigten wir zu Fuß die Umgebung des Hotels mit diversen Parks und aßen zu Mittag in einem kleinen Restaurant, außen sitzend. Die Mittagstemperatur war angenehm mit 25°C. Am nächsten Tag fuhren wir mit unserem Fahrer zu den schwimmenden Märkten/Gärten nach Xochimilco und ließen uns eine Stunde mit einem Bootsnachen durch die Kanäle fahren.
In Wikipedia heißt es:
Die „Schwimmenden Gärten“ sind für die Hauptstadtbewohner wie auch Touristenströme ein beliebtes Ausflugsziel. Sie bestehen aus einem Geflecht künstlich angelegter Kanäle mit einer Gesamtlänge von rund 150 km und Inseln aus bepflanzten, mit Seeschlamm bedeckten Flößen, deren Wurzelwerk mittlerweile bis auf den Grund des
Texcoco-Sees reicht und ihm damit Land abgewinnt.
Heute werden die Gärten zur Erholung, für touristische Aktivitäten, aber auch wieder als landwirtschaftliche Anbaufläche und damit gemäß ihrer ursprünglichen Aufgabe benutzt. Die Verwendung des fruchtbaren Schlammes machte es zu einer der effektivsten Anbauformen, die je entwickelt wurde, und ermöglichte ganzjährige Ernten.
Berühmt ist der Ort auch für seinen Blumenmarkt und die bunten Ausflugsboote (trajineras), die man vor Ort nebst Führer mieten
kann.
Auf der Rückfahrt haben wir uns noch den Künstlermarkt angesehen. Beide Ausflüge habe ich per GPS aufgezeichnet und sind mit den Links Stadtspaziergang und Ausflug abrufbar sowie im Album Mexico City
anzusehen.
Am anderen Morgen brachte uns unser Fahrer Micky zum Flughafen zum Flug nach La Paz. Beim Einchecken hatten wir wieder ein paar Problemchen zu bewältigen. Die Bodenstewardess meinte ihre Linie fliegt nur bis Guadelajarra, und den Weiterflug nach La Paz macht eine andere Gesellschaft. Sie kann deshalb unser Gepäck nicht bis La Paz durchchecken, und wir müssten uns in Guadelajarra selber um unser Gepäck kümmern. Ich hatte aber beim Buchen diesen Flug gewählt, weil beide Teile von Mexicana bedient wurden. Darauf wies ich hin, und es gab 15 Minuten Diskussion hin und her bis sich unsere Stewardess endlich entschloss mit unseren Unterlagen zu Ihrem Supervisor zu gehen. Als sie zurückkam nahm alles seinen normalen Gang und unser Gepäck wurde zum Endort La Paz deklariert, und wir erhielten bereits unsere Bordkarten für den Anschlussflug. Den Flug Mexico City nach La Paz mit Zwischenlandung habe ich mit meinem GPS-Gerät aufgezeichnet und ist über den angeführten Link aufrufbar.


7. La Paz, Baja California, vom 24. – 25.1.10

Wir landeten pünktlich in La Paz und die Sicherheitskontrollen erfolgten zügig ohne Probleme. In Mexico gibt es auch die Sicherheitskontrollen des gesamten Gepäcks bei der Ankunft, denn Mexico ist im Krieg, wie es der vorherige Präsident Fox definierte, gegen die Drogenkartelle.
Das Fotoalbum
Mexico City nach La Paz und Loreto dokumentiert diesen Teil unserer Reise.
Bei Alamo hatte ich einen Jeep mit Allradantrieb reserviert. Die junge Dame am Schalter eröffnete uns, dass sie leider keinen Jeep mehr hat, aber dafür bekämen wir ein kostenloses Upgrade für einen Crysler Reisevan. Wir hatten keine Alternative und so nahmen wir dann den Van mit 9 Sitzplätzen. Es hätte unsere gesamte Familie Platz gehabt. Wir fuhren dann zu unserem reservierten Hotel Marina an einem Yachthafen ausgangs La Paz und machten noch einen schönen Spaziergang an der Promenade und aßen Camarones a la Veracruz im Hafenrestaurant. Am nächsten Morgen gab es ein relativ einfaches Frühstücksbuffet und 9:30 Uhr fuhren wir auf der Mexicana No. 1 gegen Norden nach Loreto, etwa 320 km entfernt. Zwanzig km außerhalb La Paz war dann ein Kontrollpunkt vom Militär, und die Aussage, „Wir sind im Krieg“, nahm sehr realistische Formen an. Wir mussten halten- drei Soldaten mit Maschinenpistolen im Anschlag auf uns- und den Kofferraum und die Autoseitentüren öffnen. Es wurden dann eine Tasche und ein Koffer kontrolliert. Dies erfolgte alles im freundlichen Ton und gelockerter Atmosphäre, und Karola entspannte mit ihrer spanischen Konversation zusätzlich die Situation. Man merkte, dass die Soldaten auch froh über die Abwechslung waren, sich mit Touristen und noch aus Deutschland in Spanisch unterhalten zu können. Nach ca. 15 Minuten konnten wir weiter fahren und sahen dann noch rechts und links des Kontrollpunktes Sandsackbarrieren mit eingefügten Maschinengewehren, die auf uns gerichtet waren. Es kam doch ein leicht mulmiges Gefühl auf insbesondere bei dem Gedanken, wenn es bei der Kontrolle auf der Gegenfahrtrichtung einen Schusswechsel geben sollte, dann würden wir auch als völlig Unbeteiligte in eine sehr gefährliche Situation geraten, und die früher in den Zeitungen über Mexico gelesenen Informationen über mehrere tausend Toten auf beiden Seiten in diesem Drogenkrieg bekam eine ganz andere Dimension, eine gegenwärtige mögliche Gefahr. Die nachfolgenden Fahrzeuge müssen in etwa 50 m Abstand vom Kontrollpunkt halten, da im Kontrollpunkt immer nur ein Fahrzeug pro Fahrtrichtung steht und kontrolliert wird.


8. Loreto, Baja California, vom 25. – 27.1.10


Die Mexicana No.1 in Richtung Norden verläuft zuerst parallel zu Cortez Sea und geht nach ca. 50 km ins Landesinnere der Halbinsel, wobei man über diverse Serpentinen ins Gebirge aufsteigt und dann auf einer Hochebene bis zum Pazifik fährt und dann in einen großen Bogen wieder Richtung Norden weiter fährt und sich stetig vom Pazifik entfernt, um bei Construciones etwa die Mitte zwischen Cortez Sea und Pazifik zu erreichen. Die Landschaft ist karg, wüstenartig. Kakteen und braune, stachlige Büsche säumen die Straße. Auf der Hochebene in Richtung Construciones werden Büsche und auch die Kakteen grüner und der Straßenrand wird von einem etwa 20 cm breiten grünen Grasstreifen gesäumt, ein Zeichen, dass es zumindest in dieser Jahreszeit auch Regen gibt. Um Construciones gibt es sogar Landwirtschaft. Wir sahen grüne und abgeerntete, braune Felder mit den Bewässerungseinrichtungen, bestehend je nach Feldgröße aus 200 bis 300 m langen Rohren, die in etwa 40 m Abständen durch große Speicherräder gelagert sind. Die beiden äußeren Räder sind Motor angetrieben, so dass das gesamte Gebilde sich langsam über das Feld bewegt. An den Rohren sind Sprühköpfe angebracht, die dann den Boden bzw. die Pflanzen bewässern. Das Wasser wird über Tiefbohrungen gewonnen. Diese Eindrücke waren doch kontrahär zu dem, was ich vorher über Baja California gelesen hatte, wie „Baja California gehört zu den trockensten und sonnenreichsten Gebieten der Erde und liegt auf dem selben Breitengrad wie die Sahara“. Letzteres trifft zwar zu, aber das Klima ist wohl gemäßigter, und wir sollten später auch noch Regen erleben. 25 km nach Construciones geht es unter 90° Richtung Osten ab und nach einem Stück Hochebene erreicht man wieder das Gebirge, um über spektakuläre Kurven und Ausblicke zur Cortez Sea abzusteigen. Dann geht es noch ca. 50 km an der Cortez Sea entlang Richtung Norden, und unser Hotel Hacienda Suites in Loreto erreichten wir 16:30 Uhr und aßen hier zu Abend Fajias de Cammarones. Dies sind Shrimps zusammen mit Paprikastreifen und Zwiebeln gekocht und wird mit Reis und einem Bohnenbrei serviert und ist sehr schmackhaft. Den Bohnenbrei, quasi das mexikanische Grundnahrungsmittel, gibt es zu den meisten Speisen, so auch morgens zum Frühstück bei den diversen Eierspeisen anstatt Kartoffeln.
Die Wegstrecke La Paz bis Loreto habe ich wieder per GPS aufgezeichnet und ist im nachstehenden Link nachvollziehbar.
Am anderen Tag schauten wir uns die Altstadt mit der Mission (Kirche) an. Weitere Fotos mit Erklärungen sind im Fotoalbum zu finden und anschließend fuhren wir zur Küstenpromenade und genossen das Schauspiel der Pelikane auf Fischfang, die aus der Luft
pfeilschnell wie Torpedos ins Wasser schossen, um den Fisch zu fangen, und zwar meistens erfolgreich.
Dann beschlossen wir uns noch die Mission in San Havier in den Bergen anzusehen. Es sollte da auch in der Nähe eine Höhle mit Wandmalereien geben. Im Hotel konnte man uns aber nicht genau erklären, wie wir zu fahren haben und wie die Qualität der Straße ist. Es hieß nur, dass das letzte Stück, aber nicht sehr lang, nur Schotter/Schlaglochpiste wäre. Wir fuhren auf der Mexicana No. 1 zurück gegen Süden und verpassten oder besser fanden nicht den Abgang Richtung San Havier. Nach etwa 25 km tat sich links zum Meer hin eine große Parkmöglichkeit auf mit einem der einfachen Restaurants für Autoreisende. Wir hielten an. Es standen schon zwei Autos dort und innerhalb weniger Minuten kamen zwei weitere PKWs dazu, so dass wir uns dann das Restaurant näher ansahen. Man saß draußen und Tisch und Stühle standen im Sand. Aber der gute Besuch überzeugte uns, so dass auch wir uns entschlossen zu Mittag hier zu essen. Wir wählten gegrillten Fisch mit Gemüse und dazu gab es die Tortillas, wobei wir die mit Weiß- anstatt mit Maismehl bevorzugten. Das Essen mundete gut. Sehenswert waren dann die sanitären Anlagen, bestehend aus Bretterverschlägen und für die Spülung musste man selber sorgen. Draußen stand eine Tonne mit Meerwasser und daraus schöpfte man mit einem Eimer seine Spülung. Diese Erfahrung sollte kein Einzelfall bleiben. Wir ließen uns vom Kellner, der sich als ortskundig erwies, den Weg nach San Havier erklären und fuhren wieder die Mexicana 1 Richtung Norden zurück. Diesmal fanden wir den Abgang, der ein Sand/Schotter/Schlaglochweg war. Aber, oh Wunder, nach ca. 70 m ging der Weg in eine neue wunderbare Teerstraße über, die sich in Serpentinen in die Berge hochzog mit immer wieder tollen Aussichten. Ab und zu kreuzte die Straße ein ausgetrocknetes Flussbett- Brücken gibt es selten in Baja California- und hatte dann durch die Auswaschungen öfters stärkere Schäden. Umso tiefer wir in die Berge kamen, umso rauer wurde die Umgebung. Rechts von der Straße hohe Felswände und Steinschlag mit ganz ordentlichen Brocken auf der Straße. Links von der Straße taten sich immer wieder tiefe Abgründe auf, so dass Karola meinte, es wäre besser umzukehren. Nach einer scharfen Kurve- wir hatten etwa die halbe Strecke zurückgelegt- war die Straße zu Ende und ging in einen mit Schlaglöchern und Steinen bis kleine Felsbrocken übersäten Weg über. Nun gab es keine Diskussion mehr. Wir kehrten um, denn noch 17 km Weg dieser Ausführung, enger werdend und noch weiter ansteigend, wollten wir uns nicht zumuten.
Wir fuhren zum Hafen von Loreto, um noch einmal die Pelikane zu fotografieren und filmen. Diese waren zwar da, saßen aber faul und zufrieden auf Felsen und Booten herum, da sie ihren Fressbedarf morgens gedeckt hatten. Nur vereinzelt gab es Fischfangaktivitäten von den Pelikanen.
Vom Ausflug habe ich wieder einen GPS-Link erstellt und ein
Fotoalbum beigefügt.


9. Walbeobachtungscamp in San Ignacio Laguna vom 27. – 30.1.10


Die heutige Fahrstrecke war über 300km, wovon die letzten 65 km Schotter- und Sandpiste sein sollten. Nathalie, meine Kontaktperson für Buchung und Abwicklung per Internet, hatte dies einfach „dirty road“ genannt. Deshalb standen wir 6:30 Uhr auf und kamen um 9:15 Uhr vom Hotel weg, um auch sicher noch bei Tageslicht anzukommen. Die Fahrstrecke, als Screenshot aus Google Earth entnommen, ist nachstehend abgebildet. Einen Link für die GPS-Aufzeichnung habe ich wieder am Ende des Kapitels angefügt, so dass bei Interesse die Strecke nach verfolgt oder detaillierter aufgelöst werden kann.
Abbildung
Von Loreto ging es Richtung Norden etwa 180 km über Mulege bis nach San Rosalia an der Küste entlang, wobei es immer wieder Abschnitte bergig und kurvenreich mit schönen Aussichten gab. Nach etwa 25 km Fahrt hatten wir wieder einen Militärkontrollpunkt zu passieren. Dies war für uns nun fast schon Routine, und Karola begeisterte die Soldaten mit ihrem Spanisch und Charme, so dass sie sogar filmen durfte.
Nach San Rosalia ging es in einer großen 90° Kurve ins Landesinnere/Gebirge Richtung Pazifik. Es mussten spektakuläre Steigungen und Haarnadelkurven durchfahren werden bis es dann relativ gerade auf der Hochebene weiterging. San Ignacio erreichten wir um die Mittagszeit und verließen nun die Mexicana 1, um in die Stadt zu fahren, durch die auch der Weg in Richtung Laguna zu unserem Camp führte. Der Weg durch das Gebirge und dann auf der Hochebene war das typische landschaftliche Bild Baja Californias mit brauner Erde, immer wieder Kakteen und verdorrten Büschen. Hier nun weg von der 1 nach San Ignacio durchfuhren wir einen Palmenwald mit dichtem Unterholz, der urwaldartig wirkte. Wir kamen zu einem kleinen See und fuhren über eine Brücke dann in die Stadt ein und waren nach einer scharfen 90° Kurve dann auf der Plaza mit der Mission. Die Spanier haben ihre Missionen überall dort gebaut, wo es das lebenswichtige Wasser gab. An der Plaza gab es auch Restaurants, so dass wir hier zu Mittag aßen, und es schmeckte wieder ausgezeichnet. Karola besuchte dann noch die sanitären Einrichtungen des Hauses und riet mir ab, es ihr gleich zu tun. Neben der Eimerspülung würde es noch besonders schmutzig und primitiv sein.
Wir besichtigten noch die Kirche, die eine sehr einfache, schmucklose Inneneinrichtung hatte und fuhren dann weiter. Ausgangs des Ortes hatten wir einer Rechtskurve zu folgen und fuhren direkt in eine Sand/Schotter/Schlaglochpiste ein. Erst dachten wir falsch zu sein, aber es gab keine andere Möglichkeit, so dass wir weiter fuhren. Nach etwa 300 m, oh Gottes Wunder, ging diese Zumutung von Weg in eine wunderbare neue, geteerte Landstraße über. Aber die Freude sollte nicht lange dauern und nach einigen km begann dann die angekündigte dirty road. Zuerst fuhr ich 15 bis 20 Stundenkilometer mangels Erfahrung und Angst.  Aber wir wollten ja nicht vier bis fünf Stunden auf diesem Weg verbringen und so steigerte ich nach und nach mit zunehmender Routine auf 50 – 60 km/h und zwar den Reifenspuren folgend, mal korrekt rechts oder dann links oder in der Mitte. Dadurch umging man die
gröbsten Schlaglöcher und umfuhr die größten Steine. Der Gegenverkehr war nicht da, denn auf der gesamten Strecke von fast 70 km begegneten uns vier Autos. Die Straße war auch breit mit 15 bis 20 m, so dass der Spurwechsel meistens nicht plötzlich erfolgte und die höhere Geschwindigkeit ohne Schleudergefahr gefahren werden konnte. Es gab immer wieder Abschnitte, wo man nur Schritttempo fahren konnte insbesondere beim Durchfahren der ausgetrockneten Flussbette, die oft nur aus Löchern und Geröll bestanden. Es gab auch immer wieder auf dem Fahrweg Gefahrenstellen wie Löcher 1 m breit und tief oder wegegebrochene Straßenteile. Diese Gefahrenstellen waren aber mit einem Pfahl oder einem alten Autoreifen usw. gekennzeichnet. Man musste schon mit höchster Konzentration- auch der Beifahrer- fahren, um Unfall/Achsenbruch zu vermeiden. Nach ca. 1 1/2 Stunden sahen wir in der Ferne Wasser. Es war die Lagune. Wir fuhren an dieser einige km entlang. Dann verengte sich der Weg und ging in einen einspurigen Damm über, der durch einen zurzeit ausgetrockneten Teil der Lagune führte. Die Spur war ausgefahren, so dass das Bodenblech ab und zu schleifte, so dass Karola rief, „Langsam, langsam, Knut.“ Aber ich behielt das 40 Tempo bei, weil mir, die Gefahr aufzusitzen, größer erschien und der Boden war lehmig ohne Steine. Rechts und links vom Damm ging es ein bis zwei Meter abwärts. Nach ca. 800 m gab es ein kurzes Ausweichstück für Gegenverkehr, der uns, Gott sei Dank, erspart blieb, und dann ging es in den letzten km Damm. Dann war die Höllenfahrt- so haben wir dies empfunden- zu Ende. Weiter ging es auf Sandpiste in einer Sandwüste. Wir wussten nicht, ob wir richtig waren, denn es gab nicht die angekündigten Hinweisschilder zu unserem Camp. Wie wir später erfuhren, hatte sich die Anbringung der Hinweisschilder verzögert.  Wir kamen in der Sandwüste an einen entscheidenden Punkt, eine Kreuzung. Eine Spur führte geradeaus weiter, eine bog leicht (20°) rechts ab, und die dritte Spur bog ganz stark rechts etwa 120° ab, d.h. führte sogar wieder etwas zurück. An dieser Gabelung standen windschiefe Schilder, so dass diese den Spurrichtungen kaum zuordenbar waren. Auch hier fehlte unser Schild „San Ignacio cabanas.“ Es gab ein Schild „Antonio“ und darunter Stand „La Fridera“. Diesen Hinweis hatte Nathalie mir per Mail auch gegeben, dass wir bis La Fridera fahren müssen. In der Ferne am Horizont konnten wir in beide Abbiegerichtungen Gebäude ausmachen. Wir entschlossen uns die Spur scharf rechts zu nehmen, und wenn wir die Gebäude erreichen und Menschen antreffen würden, zu fragen, wie wir zum Camp zu fahren haben. Nach 350 m tat sich ein neues Hindernis auf. Die Fahrspur endete in einer riesigen Pfütze etwa 50 m lang und bis zu 30 m breit. Es hatte vor drei Tagen unwetterartig geregnet, wie man uns später berichtete. Ich hatte registriert, dass ein Stück vorher eine Spur links abging. Ich fuhr rückwärts bis zu der Abbiege, und soweit wir diese verfolgen konnten, führte diese um die Pfütze herum und mündete wieder in der alten Spur. Also beschloss ich, die Umgehungsspur zu probieren und fuhr weiter rückwärts, um einen entsprechenden Anlauf zu haben und schoss mit entsprechendem Tempo in die Umgehungsspur. Das Fahrzeug schlingerte zwei/dreimal und dann schossen wir schon in die alte Spur. Geschafft! Wir waren erleichtert. Später erfuhren wir, dass man in solchen Fällen möglichst die eingefahrene und verdichtete Spur nicht verlassen sollte, da die Gefahr abseits der Spur einzusinken und damit festzusitzen sehr hoch ist. Es wäre besser sich die Schuhe auszuziehen und barfüßig durch das Wasser zu gehen, um die Tiefe festzustellen und dann gegebenenfalls durch die Pfütze zu brausen.
Wir näherten uns den aus der Ferne ausgemachten Gebäuden und konnten sehen, dass weiter rechts kleine Hütten, Cabanas, standen und bogen in den Vorplatz ein. Karola stieg aus und dann kam auch schon ein junger Mann auf sie zu. Nach kurzer Diskussion kam Karola ans Auto und sagte „Wir sind hier richtig. Dies ist das Camp
.“ Ich konnte es gar nicht glauben, dass wir auf Anhieb das Camp gefunden hatten.
Dann begann der zweite Akt unseres Adventure. Wir besichtigten unter Führung von Alberto, so hieß der junge Mann, die Cabanas und entschieden uns für die etwas größere Hütte No. 1. Geschockt waren wir von der primitiven Ausstattung. Rechts an der Wand stand ein Doppelbett 150 cm breit. Die Hütte hatte einen Grundriss von 3,60x3,60 m und die linke Wand von der Tür also gegenüber dem Doppelbett war 70 cm abgeteilt eine Kleiderstange ohne Kleiderbügel und 10 cm über den Boden ein Ablagebrett. Vor dem Rest der Wand war eine 65 cm tiefe Ablage als Waschtisch angebracht mit einem Waschbecken mit fließendem Kaltwasseranschluss. Diesen Luxus hatten nur vier Kabinen. Ein Handtuch lag verloren auf der großen Ablage. Es gab kein Stuhl, kein Haken in der Kabine. In der Deckenmitte war eine Deckenlampe mit Sparlampe. Einen Lichtschalter gab es nicht. Das Licht wurde durch Ein/Rausdrehen der Sparlampe geschaltet. Es war zwar sehr duster in der Kabine, aber die Sparlampe war sinnvoll, um sich beim Rein/Rausdrehen nicht die Finger zu verbrennen. Dann kam die Besichtigung/Einweisung durch Alberto in die sanitären Einrichtungen. Die Cabanas, insgesamt 14, waren entlang der Böschung zur Lagune angeordnet. Gegenüber der Cabanerreihe mittig links in etwa 60 m Abstand stand eine größere Hütte mit vier Duschkabinen, wovon zwei mit Duschvorhängen versehen waren. Auf dem Dach war ein Sonnenkollektor für das warme Duschwasser.
Rechts von den Duschen in 70 m Entfernung waren zwei high-tech Plumpsklos, die wohl aus Diskretionsgründen etwa 5 m auseinanderstanden. High-tech insofern, da sie mit einer normalen Klosettschüssel mit Brille und Abdeckung versehen waren. Das Klo war innen unten mit einer Klappe verschlossen, die man rechts an der Schüssel mit einem Hebel nach unten klappen konnte. Nun zu den Details:
Zwei Nägel waren innen in die Holzwand des Klos geschlagen. An dem einen hing eine Toilettenpapierrolle und an dem anderen ein größerer ehemaliger Jogurtplastikbecher zum Wasser schöpfen für die Spülung. Links neben der Schüssel standen ein Behälter mit Wasser und dahinter ein zweiter Behälter mit Deckel. In diesen soll dann- erklärte uns Alberto- unbedingt das benutzte Toilettenpapier getan werden. Dies dürfte auf keinen Fall in die Schüssel geworfen werden, da sonst Probleme mit der unter dem Plumpsklo befindlichen Sickergrube auftreten würden. Draußen zwischen den beiden Klos stand ein großes Wasserfass mit Eimer, um gegebenenfalls den Behälter im Plumpsklo wieder mit Wasser aufzufüllen. Weiter standen auf einem Tisch ein Desinfektionsspender und ein größerer Plastikbehälter mit Wasser. Letzterer hatte unten einen kleinen Plastikhahn, um etwas Wasser zum Reinigen der Hände zusammen mit dem Desinfektionsmittel zu haben. Das waren die sanitären Einrichtungen, und diese Führung hatte uns schon
fast sprachlos werden lassen auch unter dem Aspekt des Tagessatzes von 500 US $. Dann kam aber die Initiative zurück. Wir erfuhren, dass wir die einzigen Gäste im Camp sind. So schauten wir uns die Nachbarhütten an, und Kabine 3 hatte zwei separate Betten und als weiteren Luxus ein Hakenbrett mit drei Kleiderhaken zum Aufhängen von Jacken und vor dem 80x80 cm Fenster einen Vorhang. Wir zogen um!
Das Essen, ob Frühstück, Lunch oder Dinner, war erstaunlich gut und schmackhaft und wurde für uns immer frisch angerichtet. Internet über Satellit gab es auch im Essensraum, so dass ich mit meinem kleinen Vaio Laptop arbeiten konnte. Dieser kleine, gewichtsarme und über Akku fünf Stunden voll einsetzbarer Laptop ist ideal auf Reisen, und ich habe das Gerät im Rucksack zusammen mit meiner Fotoausrüstung und allen Reiseunterlagen untergebracht. Bei Halt auf unseren Rundreisen führe ich dann im Rucksack alle wichtigen Dinge mit mir.
Auch die Ausflüge per Boot- morgens um 10:00 Uhr ging es los und ca. 12:15 Uhr kamen wir zurück und nachmittags noch einmal von 14:00 bis 16:15 Uhr- waren sehr gut. Bedingt natürlich auch, weil wir die einzigen Gäste waren und somit im Boot uns frei bewegen konnten.  Wie wichtig dies für das Fotografieren und Filmen war, sollten wir später bei unserem Ausflug in Puerto Vallarta von der negativen Seite noch sehen.
Es war zwar angekündigt worden, dass am nächsten Tag sechs Amerikaner aus San Diego per Auto kommen würden. Es blieb aber nur bei der Ankündigung, denn durch Unwetter in Baja California Norte waren einige hundert Meter der Mexicana 1 weggerissen worden, und es gab per Auto kein Durchkommen.
Bei unserem
ersten Bootsausflug trafen wir gleich nach Erreichen der größeren Wassertiefen in der Lagune auf zwei Wale. Diese waren neugierig und schwammen auf unser Boot zu und tauchten dann unter dem Boot durch. Man konnte sehr gut die riesigen Schatten und Verwirbelungen im Wasser sehen und uns wurde doch etwas mulmig bei dem Gedanken, wenn einer der 16 m langen Riesen unsere Nussschale berühren und umwerfen würde. Unser Guide beruhigte uns mit den Worten „The whales are gentle and will not touch the boat. “
Zum Abschluss unserer ersten Morgenausfahrt trafen wir noch auf eine Walmutter mit ihrem Baby. Unser Guide meinte, dass das Baby etwa zwei Wochen alt wäre. Dies Riesenbaby 5 – 6 m lang und mehr als 500 kg schwer, spielte mit seiner Mutter, schwamm auf ihr, tauchte ab und war gleich wieder an der Wasseroberfläche. Karola war hellauf begeistert, und die  Cabanas waren vergessen.
Als wir zurückkamen und in unsere Hütte gingen, war der Ärger wieder da. Es war nicht gefegt und der Boden voller Sand. Es waren keine Betten gemacht. Es gab keine neuen Handtücher. Wir waren sauer und Karola obersauer. Dieser Zusatzservice kostet 20,- $ täglich. Bei 500,- $ Tagessatz empfanden wir dies als eine Frechheit. Karola holte sich ein Besen, fegte die Hütte in 3 Minuten
sauber, machte die Betten und organisierte neue Handtücher.
Nachmittags fuhren wir
wieder mit dem Boot hinaus, sahen viele Wale in allen Positionen, Kopf  oder Schwanz heraus, und die Welt war wieder in Ordnung.
Am anderen Morgen wehte eine steife Brise und die See war recht rau. Die Wale waren zwar da, aber hatten auch nicht die richtige Lust, sich von der besten Seite zu zeigen. So beschlossen wir nach einer Stunde in den Mangrovenwald zu fahren zum Birding. Dort war das Wasser ruhig, die Landschaft interessant und schön, und es gab jede Menge Vögel zu sehen. Die Namen habe ich vergessen, aber im Fotoalbum
„Mangrovenwald“ kann man sich die verschiedenen Arten ansehen und bewundern.
Nachmittags war es windstill, und die Wasseroberfläche der Lagune spiegelglatt. Wir waren das einzige Boot in der Lagune, und die Wale waren überall. Man wusste gar nicht, wohin man zuerst schauen sollte. Die Wale meinten es gut mit uns und mir gelang auch das seltene Foto, dass zwei Wale gleichzeitig den Kopf herausstreckten. Die Situation- festgehalten im Album
"Letzter Ausflug ..."- regte mich zu dem Ausspruch an, „Vor lauter Wale haben wir kein Wasser mehr gesehen.“
Abends hatten wir Vollmond und Alberto informierte uns, dass dies der größte Mond- sprich der Mond ist der Erde am nächsten- im Jahr 2010 sein wird. Ich machte
schöne Fotos von einem tollen Sonnenuntergang und revers von einem aufsteigenden Vollmond.
Am nächsten Morgen war unsere Abreise vom Camp und Vollmond und dazu noch größter Vollmond hieß auch, dass die Flut besonders hoch sein würde. Ich malte mir aus, dass der von uns auf der Rückfahrt wieder zu passierende Damm überflutet sein könnte und schlief die Nacht unruhig.
Morgens beim Frühstück gab es auf einmal draußen einen Auflauf. Es war Flut und der Wasserpegel war extrem hoch. Da, wo wir sonst am Strand Muscheln suchten, war Wasser. Es zogen Wale dicht am Ufer vorbei- das war der Grund des Auflaufes-, was die meisten Einheimischen noch nicht erlebt hatten. Durch den hohen Wasserstand waren neugierige Wale in den Teil der Lagune geschwommen, den sie normal nicht erreichen können.
Meine Befürchtungen waren unbegründet. Es gab zwar Wasser bis zum Damm, aber für eine Überflutung müsste der Pegel noch einmal über einen Meter steigen. Diesmal hatten wir Gegenverkehr ein kleiner weißer PKW, den wir an der Ausweichstelle passieren ließen. Abends sollten wir dann noch die Insassen des PKWs kennen lernen.


10. Palo Verde 30.1. – 2.2.10


Nach Absolvierung der dirty road erreichten wir San Ignacio. Wir hatten erfahren, dass neben der Mission ein kleines Museum über die Höhlen- und Canyonmalereien ist, und man dort Auskunft über die Besichtigungsmöglichkeiten der Höhlen erhält. Das Museum war klein aber fein, und es waren originaltreu Felsen mit Malereien aufgebaut, und das Museum war als Höhle gestaltet. Wir
erfuhren, dass die sehenswerte große Höhle durch die schweren Unwetter der letzten Wochen nur schwer erreichbar ist, und wir drei Tage mit Maulesel und Zeltübernachtung rechnen müssten. Unser Adventure Bedarf war schon  mit dem Campaufenthalt gedeckt, so dass wir auf dies Highlight von Baja California verzichteten. Die letzten 18 km weg von der Mexicana 1 zu unserem Hotel waren wieder dirty road. Aber inzwischen hatten wir ja Erfahrung mit dieser Straßenart. Wir erreichten unser Hotel um 15:30 Uhr und nach dem Auspacken ging es direkt unter die Dusche. Wir waren wieder in der Zivilisation mit ihren Annehmlichkeiten angekommen. Das Hotel war schön, direkt an der Cortez Sea gelegen, und von gehobenem Standard. Wir waren die einzigen Gäste, und der Manager sagte uns, für abends hätten sich noch zwei Amerikaner angekündigt. Letztere entpuppten sich dann als ein deutsches Ehepaar, Familie Thomas, die schon sehr lange in Namibia lebten, und wie wir auf eigene Faust per Auto Baja California bereisten. Familie Thomas war schon sehr früh von San Ignacio gestartet, so dass wir sie am Damm trafen. Sie sind dann zur Lagune weitergefahren und mit einem gemieteten Boot für zwei Stunden auf Wahlbeobachtung gefahren. Dann sind sie die 280 km, wie wir, nach Palo Verde gefahren. Urlaubsstress pur.
Beim Abendessen gab es dann viel zu erzählen, und wir erfuhren einiges Interessantes über Namibia aus erster Hand, ein Land, dass wir auch noch nicht bereist hatten.
Wir hatten drei Übernachtungen gebucht als Erholungszwischeneinlage und machten schöne Strandwanderungen, suchten Muscheln und fotografierten und filmten Landschaft und Natur.


11. Ciudad Constitucion 2. – 3.2.10


Dies war nur eine Übernachtungsstation auf unserem Weg nach Todos Santos am Pazifik. Wir übernachteten in einem einfachen Motel mit zwei Twinbetten, Dusche/WC, Fernseher, kleinem Tisch und ein Stuhl in der Qualität, wie man es auch von den USA kennt. Der Preis war auch nur 40 $ die Nacht. Die Geschäfte liefen scheinbar gut, so dass auf dem Erdgeschoss ein Stock gebaut wurde. Das Dach war schon fertig, verputzt war auch, und es fehlten noch Fenster, Böden und Inneneinrichtungen. Auf der Fahrt war schon bewölktes Wetter und kurz vor unserem Ziel setzte leichter Regen ein. Wir fuhren vom Motel, das am Stadtrand lag, in die Stadt, um uns ein Restaurant für das Abendessen zu suchen. Der Regen war weiterhin leicht, manchmal schauerartig auch etwas stärker. Nach der Rückkehr ins Motel erledigte ich noch meine Mails und schaute noch im Internet, was so alles in der Welt passiert war. Es regnete stärker und dann goss es, wie aus Eimern gekippt. Wir waren froh, dass wir in unserem Zimmer waren und legten uns Schlafen. So beim Einduseln bekam ich Wasserspritzer ab und zuerst dachte ich zu träumen, aber dann merkte ich schnell, dass diese real waren, und bereits das Bett rechts von mir zum Fenster hin durchnässt war. Der sinnflutartige Regen lief vom Balkon in die noch nicht fertigen Zimmer des oberen Stockes und tropfte durch die Decke. Wir hatten Twinbetten und so zog ich zu meiner Frau
um, und wir waren noch froh, dass dies Bett trocken blieb. Morgens schien wieder die Sonne und Rabatt für Bett mit Dusche bekamen wir nicht. Karola drapierte auf dem Tisch im Zimmer ihre schönen gesammelten Muscheln, um das Zimmer dekorativer zu machen. Wir luden unser Gepäck ein und fuhren zum Frühstück in die Stadt. Die Straßen waren stark überflutet und besonders betraf dies die abgehenden Seitenstraßen. Diese hatten teilweise Kanalcharakter, und meine Frau erinnerte mich an meine Aussagen, dass Baja California eine der trockensten und regenärmsten Gebiete der Welt wäre, und es hier quasi nie regnen würde, außer ein Hurrikan erreicht Baja California. So hatte ich es mehrfach gelesen bei meinen Reisevorbereitungen und scheinbar hat der stattfindende Klimawandel positive Auswirkungen auf Baja California, und wie ich schon beschrieben habe, konnten wir immer wieder landwirtschaftlichen Anbau beobachten.


12. Todos Santos 3. – 5.2.10

Dies ist ein kleines Städtchen am Pazifik in der Südspitze von Baja California und ist als Künstlerstädtchen bekannt und geschätzt. Wir hatten im Hotel California gebucht, dass durch die berühmte kalifornische Rockband „Eagles“ bekannt wurde, denn diese hatte einen Ihrer populärsten Songs über das Hotel California verfasst und dies war auch das Coverbild ihres erfolgreichsten Albums.
Baja California wird nur durch eine Straße, die Mexicana 1 erschlossen. Von Constitucion mussten wir die No. 1 in Richtung La Paz zurückfahren und erst nach La Paz in Richtung Todos Santos gab es dann für uns Neuland.
Wir hatten etwa 10 km Constituciones hinter uns gelassen, als wir auf eine schwerbewaffnete Polizeikontrolle trafen. Diese hatte es auf der Herfahrt hier nicht gegeben, und wir vermuteten, dass diese ergänzend zu den fixen Militärkontrollen mobil durchgeführt werden, um den Drogenbaronen das Schmuggeln zu erschweren. Wir durften den Kontrollpunkt, ohne aussteigen zu müssen, passieren. Aber man hatte doch ein mulmiges Gefühl beim Passieren der schwerbewaffneten Polizisten. Außer ein paar Tropfen gab es kein Regen mehr. Vor La Paz hatten wir dann die schon von der Herfahrt bekannte Militärkontrolle zu passieren, die uns aber ohne Kontrolle im Schritttempo durch ließ.
Anfangs gab es eine Beschilderung Richtung Todos Santos, die dann aber aufhörte, bzw. wir hatten eine Abbiegung übersehen, so dass wir hielten und fragten. Wir mussten 100 m zurückfahren und dann nach links abbiegen und waren dann bald wieder auf der Ausfallstraße mit Hinweisschildern. Dies spielte sich alles in den Außenbezirken von La Paz ab, und die Straßenverhältnisse waren schon manchmal abenteuerlich mit großen Schlaglöchern und kleine Abschnitte mit Schotter/Sandpiste.
Auf der vierspurigen Ausfallstraße überholte ich dann einen großen Lastzug mit Anhänger, um bessere Sicht bezüglich Schilder-Hinweise zu haben und fuhr etwa 80 km/h bei erlaubten 60 km/h. Ich holte dann ein rechts fahrenden Polizeikleinbus ein, bremste ab und überholte langsam mit reduzierter Geschwindigkeit um die 65 km/h. Das Polizeifahrzeug blieb hinter mir, so dass ich zwischen 65
und 70 km/h meine Geschwindigkeit hielt. Es kam dann ein Kontrollpunkt, mit schwerbewaffneten Polizisten besetzt, und wir mussten kurz anhalten. Ein Polizist schaute ins Auto und fragte, wo wir hin wollten. Dann durften wir weiterfahren. Im Rückspiegel sah ich, dass der Polizeikleinbus ebenfalls kurz anhalten musste und dann weiter fahren durfte. Dieser schloss schnell zu uns auf, so dass ich meine Geschwindigkeit um die 65 km/h hielt. Dann schaltete das Polizeifahrzeug Blaulicht ein und blinkte rechts. Ich fuhr an den Straßenrand und hielt an. Ein Polizist stieg aus und kam zu uns und verlangte den Führerschein. Dann fing er an zu behaupten, dass ich in einer 40-Zone 70 – 80 km gefahren wäre, und ich zur Polizeistation zurückfahren müsste, um 500 $ Strafe zu zahlen. Dann wiesen wir darauf hin, dass nirgends eine Geschwindigkeitsbegrenzung mit 40 angezeigt wurde. Sein Argument war dann, dass nach dem Kontrollpunkt nur 40 gefahren werden darf, und dann kam er zu seinem eigentlichen Anliegen. Er offerierte dann bei sofortiger Zahlung von 150 $ Weiterfahrt ohne Ticket. Ich wollte schon zahlen, um meinen Führerschein wieder zu bekommen. Dann fing Karola so richtig auf Spanisch an zu schimpfen über die Unverschämtheit der Behauptungen und dies gegenüber von Touristen, so dass er uns 100 $ offerierte. Karola sagte maximal 50. Das war ihm aber zu wenig, und schließlich einigten wir uns auf 80 $. Ich bezahlte und erhielt meinen Führerschein zurück, und wir konnten, um eine Abzockungserfahrung reicher, weiterfahren.
Direkt an der Ortseinfahrt Todos Santos gab es wieder einen fliegenden Kontrollpunkt mit schwerbewaffneten Polizisten. Die Polizeifahrzeuge standen rechts und links die Böschung hoch. Die Polizisten uniformiert oder zivil standen mit Maschinenpistolen und schwerkalibigen Gewehren in Anschlag, und die Straße war eng und nur zweispurig, und diese Kontrolle war direkt nach einer Kurve, so dass die Situation richtig bedrohlich wirkte. Wir durften zwar wieder nach kurzem Halt weiter, aber diesmal war uns mulmiger als in den Kontrollen zuvor, wahrscheinlich auch aufgrund der gemachten Abzockungserfahrung.
Unser Hotel fanden wir auf Anhieb. Es war das populärste im Ort, so dass auch viele Tagestouristen aus Cabo San Lucas hierher kamen, und entsprechender Betrieb war auf den Straßen und in den Restaurants des Hotels. Wir bekamen einen netten Tisch auf der Außenterrasse zum Lunch.
Unser Zimmer war ordentlich mit großer Terrasse und die Einrichtung, wie auch die Gestaltung des ganzen Hotels, war rustikal kitschig aber auffallend und außen teilweise mit grellen Kontrastfarben, so dass der Aufenthalt in diesem Hotel uns in guter Erinnerung blieb, was wohl auch bezweckt wurde mit dieser Gestaltung.
Die Stadt war geschmückt wegen der stattfinden Festwoche. Wir schauten uns den Ort an, besuchten die Mision/Kirche und beiliegenden Markt und gingen in diverse Galerien und Kunstgeschäfte. Es war nett anzusehen, aber es gab nichts Herausragendes, ob nun zu berichten oder als Erinnerung an Baja California zu kaufen.
Im Fotoalbum kann man sich ein Bild vom Ort und Hotel machen und den Rundgang habe ich per GPS aufgezeichnet.
Link 



13. Cabo San Lucas vom 5. – 8.2.10

Die Fahrtstrecke von Todos Santos nach Cabo San Lucas betrug nur 80 km. Cabo San Lucas ist die Spitze von Baja California, und es treffen Cortez Sea und Pazifik hier zusammen. Inzwischen ist es ein beliebter Badeort der Amerikaner für die Winterzeit geworden, so dass große Hotelbauten, Kommerz und Bausünden den Ort und Strand prägen. Wie an so vielen schönen Orten auf der Welt, die durch das Klima noch bevorzugt sind, zählt nur noch der Profit, der zahlende Tourist, und ein vorsichtiges Umgehen mit den eigenen Ressourcen ist den (Orts)Politikern fern.
Unsere Hotelanlage lag am Strand zwischen zwei Felsmassiven eingefasst, fast wie in einer Bucht. Zu dem einen Felsmassiv, das auch die Trennung von Cortez Sea und Pazifik symbolisierte, gehörte auch der berühmte Arco Cabo San Lucas, der aber nur von der Wasserseite zu sehen und zu erschließen ist. Wir mieteten uns mit Führer ein kleines Glasbodenboot, um uns das Massiv von der Seeseite anzusehen, und es war wirklich sehenswert. Bizarre Felsformen standen im oder ragten ins Meer. Der berühmte Arco klebte am Massiv, und das Meer wogte durch den Bogen. Kleine, feinsandige Badebuchten, nur mit Boot erreichbar, taten sich auf. Seelöwen lagen auf Felsen und durch den Glasboden waren immer wieder Schwärme farbenprächtiger Fische zu sehen. Diese Bootsfahrt war ein Erlebnis für Auge und Seele.
Ansonsten machten wir Barfuß Strandwanderungen zwischen den beiden Felsmassiven- Entfernung etwa 700 – 800 m- im feinen bis grobkörnigen, rotbraunen aber nicht festen Sand. Dies war relativ anstrengend und großartige, sportliche Leistungen konnte ich sowieso nicht machen, da ich eine Woche vor Weihnachten mir einen Leistenbruch zugezogen bzw. diesen morgens beim Duschen festgestellt hatte. Dies passte insofern, da ich am nächsten Morgen meine urologische Routineuntersuchung hatte. Der Urologe bestätigte meine Eigendiagnose, riet mir aber von einer sofortigen Operation vor Reiseantritt am 4.1.10 ab, da er größere mögliche Beeinträchtigungen auf der Reise durch die Operation als durch den Leistenbruch sah. Das Szenario einer Notoperation wegen eines eingeklemmten Bruchs auf der Reise hielt er für sehr unwahrscheinlich.
Ich stellte mich noch vor Weihnachten im Krankenhaus Sinsheim vor und im Großen und Ganzen bestätigte der Chirurg die Einschätzung meines Urologen, wies aber ausdrücklich auf das zwar recht unwahrscheinliche Szenario einer Notoperation beim Auftreten eines eingeklemmten Bruchs hin und gab mir noch ein paar Verhaltensregeln mit wie nicht zu schwere Koffer tragen- dies ließ sich nicht immer einhalten- und beim Austreten zu versuchen, den Bruch wieder hinein zu drücken. Wir legten gleich den Operationstermin auf den 23.2.10- Reiserückkehr war der 18.2.10- fest. Inzwischen bin ich operiert, und diesen Teil des Berichtes schreibe ich im Krankenbett gerade nach der Operation. Die letzte Woche der Reise war dann doch etwas beeinträchtigt, da der
Bruch immer öfters herausquoll und das Eindrücken nur bedingt erfolgreich war, da er meistens wie ein Blasebalg nach dem Drücken wieder da war. Der Mensch ist aber erfinderisch, und so hatte ich meine rechte Hand in der Hosentasche und drückte permanent auf den Bruch, dass dieser nicht herauskommen konnte. Den „Worst Case“ wollte ich schon verhindern, denn Mexico ist zwar sehr schön, aber das Krankenhaussystem wollte ich nicht noch kennenlernen.
Unser Hotel lag, wie schon ausgeführt, am Strand des Pazifiks und unser Frühstück genossen wir auf einer Terrasse zum Meer hin. Es war jeden Morgen wieder eine traumhaft schöne Kulisse, die langgezogene Dünung des Pazifiks, die vorbeiziehenden Motor- und Segelyachten und immer wieder Wale, erkennbar an den Fontänen, und die Gewaltigkeit der auftauchenden Körper konnte man auch aus der Ferne ahnen.



14. La Paz vom 8. – 9.2.10 und Flug nach Puerto Vallarta


Wir hatten diese Übernachtung in La Paz im Hotel Marina, wie bei Antritt unserer Rundreise in Baja California, eingeplant, um am nächsten Tag stressfrei das Auto abgeben und den Flug um 11:00 Uhr nach Puerto Vallarta antreten zu können. Als Fahrstrecke wählten wir die alte und längere Route über San ….. nach La Paz, um auch den östlichen Teil der Spitze von Baja California zur Cortez Sea kennen zu lernen.
Anfangs, d.h. die ersten 60 km, ging es durch bebautes Gebiet aus Hotels, Ferien- und Golfanlagen, Apartmenthäuser und Villen sowie Einkaufsbereiche und diverse touristische Einrichtungen. Dann hörten die Bebauungen auf, der Verkehr ging gegen Null, wie gewohnt, und ab und zu sahen wir ein ärmliches Dörfchen. Die Route führte von der Küste weg ins Landesinnere mit hügelig/bergiger Landschaft. Die Vegetation war wenig wüstenhaft, kaum Kakteen und mehr grüne Büsche und Bäume. Die Straße führte zurück ans Meer bei der kleinen Stadt …… Hier verließen wir die 1 und fuhren in den Ort, um uns ein Restaurant zum Lunch zu suchen. Wir waren erfolgreich, und das Lokal war gut besucht, und zwar von Frauen im Alter 50 – 80 Jahren, die an diversen Tischen Karten spielten. Die Damen waren aus Kanada oder den Nordstaaten und überwinterten hier mit ihren Männern in Wohnmobils, Wohnungen oder Ferienhäusern je nach ihren finanziellen Gegebenheiten.
Nach La Paz fuhren wir nach den vor einer Woche auf der Durchfahrt gemachten Erfahrungen ganz vorsichtig ein und hielten uns exakt an den Geschwindigkeitsvorgaben und wurden damit fast zu einem Verkehrshindernis und ständig rechts und links überholt. Den Weg zum Hotel kannten wir ja schon und waren schnell am Ziel.
Im Restaurant wurden wir zum Dinner vom Ober herzlichst begrüßt- er hatte uns wieder erkannt, obwohl wir nur einmal vor drei Wochen abends im Restaurant gegessen hatten.
Morgens standen wir frühzeitig auf und fuhren dann wie geplant gegen 9:00 Uhr vom Hotel ab Richtung Flughafen. Die Autoabgabe verlief problemlos, da wir ja unfallfrei gefahren waren und unsere gefahrene Strecke war etwas mehr als 2000 km.
Der Flug nach Puerto Vallarta führte wieder über den Knotenpunkt Guadalajarra mit Zwischenlandung in …., wo wir aber im Flugzeug bleiben durften. Positiv anmerken möchte ich, dass alle unsere Flüge in Mexico sehr pünktlich waren. Zur angegebenen Abflugzeit rollten wir immer schon Richtung Startbahn. Die Flugzeuge waren sauber und machten einen guten technischen und neuen Eindruck.
Die Flugroute habe ich wieder per GPS erfasst.
Link



15. Puerto Vallarta vom 9. – 17.2.10

Unseren Reiseausklang hatten wir in Puerto Vallarta am Pazifik geplant, und zwar hatte ich dies per Internet all inclusive mit einem ordentlichen Rabatt bei einem mexikanischen Reiseanbieter gebucht.  Das Hotel einschließlich Essen und Freundlichkeit des Personals war gut wie auch die Lage mit direkt am Strand und ein paar Meter zur Altstadt von Puerto Vallarta. Die Stadt ist berühmt geworden durch den Film „Die Nacht des Leguans“, der Elizabeth Taylor und Richard Burton anregte, sich hier niederzulassen, und sie haben dann in der Hauptkirche in der Altstadt geheiratet.
Für den zweiten Tag unseres Aufenthaltes hatte ich schon von Deutschland aus eine Bootstour bei „Whale Come To Vallarta“ zur Walbeobachtung gebucht. Morgens beim Aufstehen sahen wir dann schon den Himmel wolkenverhangen und beim Frühstück gab es die ersten Regentropfen. So packten wir dann unsere leichte Überhose und Anorak aus wasserdichtem Goretex in den Rucksack ein und fuhren per Taxi zu dem angegebenen Hafenpier. Zwei amerikanische Ehepaare hatten sich auch zur Tourteilnahme eingefunden und Isabel- mir schon über die Internetbuchung als Kontaktperson bekannt- gab eine kurze Einführung über die Buckelwale und die Bay von Puerto Vallarta. Dann ging es los und wir stiegen in ein kleines etwa 8 m langes Boot ein, das in der Mitte einen Aufsatz für das Steuerrad mit Überdachung und vorne einen Spritzschutz aus Plexiglas für den Kapitän/Steuermann hatte. Wir saßen vorne links auf der rumgezogenen Sitzbank, das eine amerikanische Ehepaar gegenüber und das andere auf der Sitzbank vor dem Mittelaufbau. Trotz Bewölkung und ab und zu etwas Regen war es warm, so dass wir alle in Shorts und T-Shirts erschienen waren. Gleich aus dem Hafen heraus sahen wir eine Ansammlung von kleinen und mittleren Booten. Diese waren auch alle mit Gästen zur Walbeobachtung unterwegs, und es gab eine Walmutter mit ihrem Baby zu sehen. Auch wir fuhren heran, um fotografieren zu können. Nun zeigte es sich, welch großes Glück wir bei der Walbeobachtung in unserem Camp in San Ignacio Laguna hatten, da wir bei den Bootsfahrten die einzigen Gäste waren. Hier war immer jemand anderes vor der Kamera und weiter erschwerend kam der stärker werdende Seegang hinzu, so dass das Fotografieren reine Glückssache war. Nach etwa einer halben Stunde Verfolgung und Beobachtung von
Walmutter und Baby beschloss unsere Führung weiter in die Bay hinaus zu fahren. Der Wellengang hatte zugenommen und der Kapitän steigerte die Geschwindigkeit. Wir holten unsere Goretexkleidung aus dem Rucksack. Unsere amerikanischen Freunde schmunzelten, als wir uns wetterfest anzogen. Dann steigerte der Kapitän die Geschwindigkeit und immer mehr Gisch flog ins Boot. Unseren Amerikanern verging das Lachen und nach ca. 10 Minuten saßen sie im wahrsten Sinn wie begossene Pudel da, Shorts und T-Shirts total durchnässt, und die Haarpracht der Damen klebte am Kopf und im Gesicht. Unser Kapitän war erfolgreich, und wir erreichten drei Wale. Die Buckelwale sind tatsächlich springfreudiger als die Grauwale, wie schon in den Informationen angekündigt. Immer wieder strecken sie den riesigen Schwanz beim Abtauchen weit heraus, und einer der großen Lümmel sprang fast zu 2/3 aus dem Wasser. Ein fantastischer Anblick, aber leider konnte ich dies aus den schon vorher geschilderten Gründen nicht im Bild festhalten. Normal sollte die Ausfahrt vier Stunden dauern, aber aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse kehrten wir nach drei Stunden um. An Land angekommen, machten wir noch Aufnahmen von den Iguanas, die in Bäume oder auf Booten saßen.
Am anderen Morgen schien wieder die Sonne und das Meer war spiegelglatt. Wir machten eine ausgedehnte Strandwanderung. Obwohl das Meer ruhig war, gibt es am Pazifik- dies hatten wir auch schon in Kalifornien beobachtet- meistens eine ordentliche Brandung, da die ruhige See im Pazifik eine langgezogene Dünung ist. Das Baden in dieser Brandung ist nicht ganz ungefährlich, da durch die Brandung recht starke Unterströmungen entstehen können.
Von einer Strandwanderung und einem Altstadtspaziergang habe ich Die Route aufgezeichnet.
Link
Entlang der Promenade auf der anderen Straßenseite reihen sich die Bars, Restaurants, Souvenirshops und andere Verkaufsläden aneinander. Neben den Hoteltouristen bringen die Gäste der großen Kreuzfahrtschiffe das Geld nach Puerto Vallarta. Jeden Tag legt ein großes Kreuzfahrtschiff an und bringt so 1000 bis 2000 zahlungskräftige Gäste in die Stadt.
Leider hat Karola die letzten drei Tage unserer Reise noch Magen- und Darmprobleme bekommen und musste auf Tee und Brei umstellen.



16. Rückflug über Mexico City nach Frankfurt am 17./18.2.10


Unser Flug von Puerto Vallarta nach Mexico City ging um 11:30 Uhr, so dass wir bereits um 13:00 Uhr in Mexico City waren. Das Gepäck konnte aber durchgecheckt werden, so dass wir dann die Zeit nur mit unserem Handgepäck zu überbrücken hatten. Wir nahmen Lunch in einem Flughafenrestaurant, dann Espresso bei Starbruck, da es kostenlosen Internetzugang gab, und ich meine Mails abarbeiten konnte. Um 15:30 Uhr machte der Lufthansaschalter auf, so dass wir dann eincheckten, die Sicherheitskontrolle erledigten und die Lounge aufsuchten. Hier gab es dann Zeitungen, kostenlosen Internetzugang, so dass die letzten vier Stunden auch recht schnell vergingen. Bei von mir zusammengestellten und selbstgebuchten Reisen, baue ich, wenn möglich, Zwischenpuffer
ein, insbesondere bei Wechsel von Fluggesellschaften, da entstehende Zusatzkosten oder aus der Verzögerung resultierende Nichteinhaltung einer nachfolgenden Terminkette von mir zu tragen und zu verantworten sind. Das für 20:00 Uhr angekündigte Boarding verzögerte sich um 30 Minuten, aber der Abflug war dann nach Aussagen des Kapitäns pünktlich und unsere Landung in Frankfurt um 14:30 am 18.2.10 war ebenfalls pünktlich. Sehr ärgerlich war dann, dass wir auf unser Gepäck am Ausgabeband 45 Minuten warten mussten. Wir wurden abgeholt und waren um 17:00 Uhr zu Hause. Ein langer Reisetag von 25 Stunden war zu Ende, und der Alltag hatte uns wieder.

 

 

 

 

 

 







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